
Die Struktur der Subjektivität
Eine Auseinandersetzung mit Dieter Henrich- Autor:innen:
- Reihe:
- Klostermann Rote Reihe, Band 158
- Verlag:
- 25.07.2024
Zusammenfassung
Die „Subjektphilosophie“ sah man im Nachkriegdeutschland auf dem „Holzweg“. Das war die einhellige Überzeugung Heideggers und der sogenannten Sprachanalyse (Tugendhat). Dieter Henrich war der einzige bedeutende deutsche Philosoph, der den Nachweis versuchte, wie unabgegolten das subjektphilosophische Erbe in Wahrheit ist – vorausgesetzt, man nimmt seine „ursprüngliche Einsicht“ zur Kenntnis. Im Blickwechsel mit führenden Köpfen der aufkommenden „Philosophy of Mind“ hat Henrich gezeigt, dass Selbstbewusstsein nicht durch „Reflexion“ erklärt werden kann, also nicht als Ergebnis einer höherstufigen mentalen Rückwendung auf einen mentalen Zustand erster Stufe oder dessen Subjekt. Eine solche Erklärung, wie sie allen bisherigen Subjekttheorien zugrunde gelegen habe, führe in Zirkel und Regresse: Sie setze entweder voraus, was sie erklären soll, oder schiebe den Erklärungsgrund ins Unendliche auf. Später ist Henrich zur Auffassung zurückgekehrt, beim Selbstbewusstsein handele es sich um eine „wissende Selbstbeziehung“, deren Struktur nicht weiter aufzuklären sei. Die Frage, von der sich Manfred Frank in dieser Auseinandersetzung mit Henrichs subjektphilosophischen Intuitionen leiten lässt, lautet, ob eine Theorie des Selbstbewusstseins auf jede Form von Reflexivität verzichten kann. Sartres Theorie des „präreflexiven Selbstbewusstseins“ erwägt eine Virtualisierung des Gegensatzes von Reflektierendem und Reflektiertem und bietet einen möglichen Ausweg.
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Bibliographische Angaben
- Erscheinungsjahr
- 2024
- Erscheinungsdatum
- 25.07.2024
- ISBN-Print
- 978-3-46504-644-8
- ISBN-Online
- 978-3-465-14644-5
- Verlag
- Klostermann, Frankfurt am Main
- Reihe
- Klostermann Rote Reihe
- Band
- 158
- Sprache
- Deutsch
- Seiten
- 220
- Produkttyp
- Monographie
Inhaltsverzeichnis
- Titelei/Inhaltsverzeichnis Kein Zugriff Seiten 1 - 6
- Vorwort Kein Zugriff Seiten 7 - 26
- Die geistesgeschichtliche Konstellation Heidelberg 1965: Heideggerianismus und Sprachanalyse Kein Zugriff
- Die subjektphilosophische Wende Kein Zugriff
- Ein Gegenstand kann uns nicht lehren, dass wir dieser Gegenstand sind Kein Zugriff
- Fichtes Selbstkorrektur 1797/98. Vorbilder bei Novalis und Hölderlin, Nachfolge in der De-se-Theorie Kein Zugriff
- Das Zirkel- und Regress-Problem in HOT- und SOT-Theorien Kein Zugriff
- Das ›funktionale Modell‹ Kein Zugriff
- Das ›funktionale Modell‹ Kein Zugriff
- Der kantische Theorie-Rahmen Kein Zugriff
- Ein erster Blick auf das nicht-egologische Modell und seine Vorzüge Kein Zugriff
- Kripkes Argument für die Gehalt-Vehikel-Identität bewusster Zustände Kein Zugriff
- Ein zweiter Blick auf das egologische Modell, Defizite des nicht-egologischen Modells Kein Zugriff
- a) Kants ›Ich denke‹ und der Verstand Kein Zugriff
- b) Charles Larmore: Selbstbewusstsein heißt: sich nach Gründen richten Kein Zugriff
- c) Sydney Shoemaker: Selbstblinde Personen wären irrational Kein Zugriff
- d) Tyler Burge: »Reason and the First Person« Kein Zugriff
- Eine Zwischenbilanz: Schnittstellen zwischen Selbstsein und Bewusstsein Kein Zugriff
- Die Deutung des Bewusstseins als »Feld« oder »Dimension«: Henrichs Anleihe bei Gurwitsch Kein Zugriff
- 1. Komplexion und Differenziertheit des Feldes Kein Zugriff
- 2. Episodisches oder strömendes Selbstbewusstsein? Kein Zugriff
- 3. Die Evakuation des Bewusstseins(feldes) von Gegenständen: Kasimir Twardowski und Michael Tye Kein Zugriff
- 1. Ohne ›Ich‹ kein ›Jetzt‹ und ›Hier‹. Die Zentralstellung des Selbstwissens im System der »wesentlichen Indexwärter« (John Perry) Kein Zugriff
- 2. Auch eine Theorie des Zeitbewusstseins verlangt den Überschritt vom anonymen ins kognitive Bewusstsein (Gerhard Seel) Kein Zugriff
- Sartres lineare Ableitung des Ichs aus dem anonymen Selbstbewusstsein Kein Zugriff
- Eine Theorie des Selbstbewusstseins muss eine minimale Reflexivität des Phänomens einräumen Kein Zugriff
- Exkurs über Präreflexivität, Nichtigkeit und Seins-Abhängigkeit des Bewusstseins Kein Zugriff
- Von der Virtus zum Actus: Ein Blick auf Schellings späte Potenzenlehre Kein Zugriff
- Ein spekulativer Ausblick am Schluss Kein Zugriff
- Benutzte Literatur Kein Zugriff Seiten 199 - 220




