Prinzipien der Bioethik

Dirk Lanzerath; Aurélie Halsband; Tom L. Beauchamp; James F. Childress

doi:10.5771/9783495998045

Zusammenfassung

Mit diesem Band liegen die »Principles of Biomedical Ethics« erstmals in deutscher Übersetzung vor. Es ist nicht nur ein interdisziplinär gut lesbares medizinethisches Lehrbuch für die Gesundheitsberufe, sondern auch ein bedeutender Beitrag der angewandten philosophischen Ethik. Der Ansatz, den Tom L. Beauchamp und James F. Childress entwickelt haben, wird schon seit der ersten Auflage weltweit rezipiert und geht inzwischen in der Anwendung der dort ausgelegten Prinzipien deutlich über medizinethische Fragestellungen hinaus. Das prinzipientheoretische Modell reagiert systematisch auf die Umbrüche in der medizinischen Wissenschaft, die im frühen 20. Jahrhundert überdeutlich werden. Denn der Medizinethik fehlt in dieser Zeit eine systematische philosophische Reflexion, insbesondere ein übergreifender Ansatz, der sich aus der Sicht verschiedener Theorien in der Ethik als gleichermaßen akzeptabel, anschlussfähig und praktikabel erweist. Die medizinethische Praxis ist traditionell durch ihre Orientierung an einem ärztlichen Ethos und daher eher tugendethisch geprägt gewesen. Nun fügen sich in den vorgebrachten Argumenten zur moralischen Bewertung einzelner Fälle oder Situationen der modernen Medizin verstärkt ad hoc oder intuitiv auch deontologische oder utilitaristische Muster ein. Jedoch sind in der Diskursreflexion dieser Umbruchszeit der Medizin und Medizinethik noch keine überzeugenden Versuche erkennbar, die verschiedenen Ethiktheorien und -traditionen miteinander zu verbinden oder Widersprüche in der Begründungsstruktur für die Praxis aufzulösen. Vor diesem Hintergrund füllt der Band diese Lücke. Beginnend mit der ersten Auflage von 1979 entwickeln die Autoren ihr Modell bis zur Auflage von 2019 beständig weiter.

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Bibliographische Angaben

Erscheinungsjahr: 2024
Erscheinungsdatum: 20.08.2024
ISBN-Print: 978-3-495-49243-7
ISBN-Online: 978-3-495-99804-5
Verlag: Karl Alber, Baden-Baden
Sprache: Deutsch
Seiten: 713
Produkttyp: Sammelband

Inhaltsverzeichnis

KapitelSeiten

Titelei/Inhaltsverzeichnis Kein Zugriff Seiten 1 - 8
Vorwort der Herausgebenden zur deutschsprachigen Ausgabe Kein Zugriff Seiten 9 - 18
Vorwort der Autoren zur deutschsprachigen Übersetzung Kein Zugriff Seiten 19 - 22
Vorwort zur achten Auflage Kein Zugriff Seiten 23 - 28
1. 1. 1. Normative Ethik Kein Zugriff
    2. Nicht normative Ethik Kein Zugriff
  2. 1. Die Natur der common morality Kein Zugriff
    2. Methoden zur Untersuchung der common morality Kein Zugriff
  3. 1. Die Natur von Partikularmoralen Kein Zugriff
    2. Berufliche und öffentliche Ethik Kein Zugriff
    3. Regulierung und Beaufsichtigung professionellen Verhaltens Kein Zugriff
  4. Moralische Dilemmata Kein Zugriff
  5. 1. Prinzipien Kein Zugriff
    2. Regeln Kein Zugriff
  6. 1. Prima facie Pflichten und Rechte Kein Zugriff
    2. Moralisches Bedauern und Residualpflichten (residual obligation) Kein Zugriff
    3. Die Spezifizierung von Prinzipien und Regeln Kein Zugriff
    4. Gewichten und Abwägen Kein Zugriff
    5. Moralische Diversität und moralische Uneinigkeit Kein Zugriff
  7. Schlussfolgerung Kein Zugriff
2. 1. Das Konzept der moralischen Tugend Kein Zugriff
  2. 1. Tugenden in Rollen und Praktiken Kein Zugriff
    2. Tugenden in verschiedenen Berufsfeldern Kein Zugriff
  3. 1. Die Ursprünge der Care-Ethik Kein Zugriff
    2. Kritik an traditionellen Theorien von Vertreter*innen der Care-Ethik Kein Zugriff
  4. 1. Mitgefühl Kein Zugriff
    2. Urteilsvermögen Kein Zugriff
    3. Vertrauenswürdigkeit Kein Zugriff
    4. Integrität Kein Zugriff
    5. Gewissenhaftigkeit Kein Zugriff
  5. 1. Supererogation und Tugend Kein Zugriff
    2. Das Kontinuum von der Pflicht zur Supererogation Kein Zugriff
    3. Die Verortung von Idealen in der biomedizinischen Ethik Kein Zugriff
  6. 1. Die Idee moralischer Vortrefflichkeit Kein Zugriff
    2. Aristotelische Ideale des moralischen Charakters Kein Zugriff
    3. Außergewöhnliche moralische Vortrefflichkeit: Heilige, Held*innen und Andere Kein Zugriff
    4. Lebendorganspende Kein Zugriff
  7. Schlussfolgerung Kein Zugriff
3. 1. Das Problem des moralischen Status Kein Zugriff
  2. 1. Eine Theorie auf der Grundlage menschlicher Eigenschaften Kein Zugriff
    2. Eine Theorie auf der Grundlage kognitiver Eigenschaften Kein Zugriff
    3. Eine Theorie auf der Grundlage moralischer Handlungsfähigkeit Kein Zugriff
    4. Eine Theorie auf Grundlage des Empfindungsvermögens Kein Zugriff
    5. Eine Theorie auf Grundlage von Beziehungen Kein Zugriff
  3. 1. Verwendung der besten Kriterien aus den fünf Theorien Kein Zugriff
    2. Grade des moralischen Status Kein Zugriff
    3. Der Zusammenhang zwischen moralischen Normen und moralischem Status Kein Zugriff
    4. Leitlinien für moralischen Status: Spezifizierung in der Praxis umsetzen Kein Zugriff
  4. Die ethische Bedeutsamkeit des moralischen Status Kein Zugriff
  5. 1. Leitlinien für vulnerable Bevölkerungsgruppen Kein Zugriff
    2. Mitgefühl und Unparteilichkeit Kein Zugriff
  6. Schlussfolgerung Kein Zugriff
1. 1. 1. Theorien der Autonomie Kein Zugriff
    2. Autonomie, Autorität, Gemeinschaft und Beziehungen Kein Zugriff
    3. Das Prinzip der Achtung der Autonomie Kein Zugriff
    4. Der vermeintliche Triumph und das Versagen der Achtung der Autonomie Kein Zugriff
    5. Schwierigkeiten bei der Achtung der Autonomie Kein Zugriff
  2. 1. Die Gatekeeping-Funktion der Urteilsfähigkeit Kein Zugriff
    2. Das Konzept der Einwilligungsfähigkeit (competence) Kein Zugriff
    3. Standards der Einwilligungsfähigkeit (competence) Kein Zugriff
  3. 1. Die Rechtfertigung der Forderung nach informierter Einwilligung Kein Zugriff
    2. Die Definition und die Merkmale informierter Einwilligung Kein Zugriff
  4. 1. Maßstäbe für die Aufklärung Kein Zugriff
    2. Beabsichtigte Nichtaufklärung Kein Zugriff
  5. 1. Das Wesen des Verstehens Kein Zugriff
    2. Probleme der Informationsverarbeitung Kein Zugriff
    3. Probleme der Nichtakzeptanz und falscher Überzeugungen Kein Zugriff
    4. Probleme bei Verzichtserklärungen Kein Zugriff
  6. 1. Formen der Einflussnahme Kein Zugriff
    2. Die Pflicht zum Verzicht auf kontrollierende Einflüsse Kein Zugriff
  7. 1. Der Standard der stellvertretenden Entscheidung Kein Zugriff
    2. Der Standard reiner Autonomie Kein Zugriff
    3. Der Standard des besten Interesses Kein Zugriff
  8. Schlussfolgerung Kein Zugriff
2. 1. 1. Der Unterschied zwischen den Prinzipien des Nichtschadens und der Benefizienz Kein Zugriff
    2. Der Begriff des Schadens Kein Zugriff
    3. Regeln zur Spezifizierung des Nichtschadensprinzips Kein Zugriff
    4. Fahrlässigkeit und der Standard der Sorgfalt Kein Zugriff
  2. 1. Behandlungsverzicht und Behandlungsabbruch Kein Zugriff
    2. Medizinische Behandlungen und künstliche Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr Kein Zugriff
    3. Beabsichtigte und bloß absehbare Wirkungen: Das Prinzip der Doppelwirkung Kein Zugriff
  3. 1. Bedingungen für die Aufhebung von Pflichten prima facie Kein Zugriff
    2. Beurteilungen der Lebensqualität Kein Zugriff
  4. 1. Begriffliche Fragen zum Töten und Sterbenlassen Kein Zugriff
    2. Töten und Sterbenlassen in Verbindung mit Urteilen über richtig und falsch Kein Zugriff
    3. Verzicht auf lebenserhaltende Behandlung: Töten oder Sterbenlassen? Kein Zugriff
  5. 1. Handlungen, Praktiken und schiefe Ebenen Kein Zugriff
    2. Berechtigte Forderungen nach Sterbehilfe Kein Zugriff
    3. Ungerechtfertigte ärztliche Sterbehilfe Kein Zugriff
    4. Gerechtfertigte ärztliche Sterbehilfe Kein Zugriff
  6. 1. Patientenverfügungen Kein Zugriff
    2. Stellvertretende Entscheidungsfindung ohne Patientenverfügung Kein Zugriff
  7. 1. Historische Probleme des unzureichenden Schutzes Kein Zugriff
    2. Aktuelle Probleme des übermäßigen Schutzes Kein Zugriff
    3. Das Problem der Schädigung einer Gruppe durch Forschung Kein Zugriff
  8. Schlussfolgerung Kein Zugriff
3. 1. Das Konzept und die Prinzipien der Benefizienz Kein Zugriff
  2. 1. Unterscheidung zwischen Regeln der Benefizienz und Regeln des Nichtschadens Kein Zugriff
    2. Allgemeine und besondere Benefizienz Kein Zugriff
    3. Die Pflicht zur Rettung als verpflichtende Benefizienz Kein Zugriff
    4. Erweiterter Zugang und fortgesetzter Zugang in der Forschung Kein Zugriff
    5. Eine auf Gegenseitigkeit beruhende Rechtfertigung von Benefizienzpflichten Kein Zugriff
  3. 1. Das Wesen des Paternalismus Kein Zugriff
    2. Probleme des medizinischen Paternalismus Kein Zugriff
    3. Weicher und harter Paternalismus Kein Zugriff
    4. Die Rechtfertigung von Paternalismus und Antipaternalismus Kein Zugriff
    5. Probleme der Suizidintervention Kein Zugriff
    6. Die Ablehnung von Ersuchen um wirkungslose Behandlungen Kein Zugriff
  4. 1. Die Natur von Kosten, Risiken und Nutzen Kein Zugriff
    2. Risikobewertung und Werte im Konflikt Kein Zugriff
    3. Kosten-Wirksamkeits-Analysen und Kosten-Nutzen-Analysen Kein Zugriff
  5. 1. Leben wertschätzen Kein Zugriff
    2. Die Bewertung qualitätsbereinigter Lebensjahre (QALYs, quality-adjusted life years) Kein Zugriff
  6. Schlussfolgerung Kein Zugriff
4. 1. 1. Das formale Gerechtigkeitsprinzip Kein Zugriff
    2. Materiale Gerechtigkeitsprinzipien und moralisch relevante Eigenschaften von Personen Kein Zugriff
    3. Materiale Prinzipien in Gerechtigkeitstheorien Kein Zugriff
  2. 1. Utilitaristische Theorien Kein Zugriff
    2. Libertäre Theorien Kein Zugriff
    3. Egalitäre Theorien Kein Zugriff
    4. Kommunitaristische Theorien Kein Zugriff
  3. 1. Fähigkeitenansätze Kein Zugriff
    2. Theorien des Wohlbefindens Kein Zugriff
    3. Schlussfolgerung Kein Zugriff
  4. 1. Die Regel der Chancengleichheit Kein Zugriff
    2. Faire Chance als Entschädigungsregel: Abmilderung der negativen Auswirkungen der Lebenslotterie Kein Zugriff
    3. Abbau von Ungleichheiten in der Gesundheitsversorgung aufgrund von race, ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht und sozialem Status Kein Zugriff
  5. 1. Vulnerabilität und vulnerable Gruppen Kein Zugriff
    2. Unzulässige Anreize, unzulässiger Gewinn und Ausbeutung Kein Zugriff
  6. 1. Argumente für das Recht auf Gesundheitsversorgung Kein Zugriff
    2. Das Recht auf ein menschenwürdiges Mindestmaß an Gesundheitsversorgung Kein Zugriff
    3. Das Recht auf Gesundheitsversorgung verwirken Kein Zugriff
  7. 1. Etatistische Theorien und globale Theorien Kein Zugriff
  8. 1. Allokation Kein Zugriff
    2. Prioritäten setzen Kein Zugriff
    3. Rationierung Kein Zugriff
    4. Die Rationierung knapper Behandlungsmethoden Kein Zugriff
  9. Schlussfolgerung Kein Zugriff
5. 1. 1. Pflichten der Aufrichtigkeit Kein Zugriff
    2. Die Weitergabe von schlechten Nachrichten an Patient*innen Kein Zugriff
    3. Täuschung von Kostenträger*innen Kein Zugriff
  2. 1. Privatsphäre in Recht und Rechtstheorie Kein Zugriff
    2. Das Konzept der Privatsphäre Kein Zugriff
    3. Rechtfertigungen für das Recht auf Privatsphäre Kein Zugriff
    4. Die Spezifizierung und Abwägung von Regeln zur Wahrung der Privatsphäre bei der öffentlichen Gesundheitsaufsicht Kein Zugriff
  3. 1. Traditionelle Regeln und aufkommende Praktiken Kein Zugriff
    2. Das Wesen der medizinischen Schweigepflicht Kein Zugriff
    3. Die Rechtfertigung von Vertraulichkeitsverpflichtungen Kein Zugriff
    4. Gerechtfertigte Verstöße gegen Vertraulichkeitsregeln Kein Zugriff
  4. 1. Das Wesen und der Stellenwert der Garantenpflicht Kein Zugriff
    2. Probleme mit Interessenkonflikten Kein Zugriff
  5. 1. Der Stellenwert und die Bedeutung von »verallgemeinerbaren Erkenntnissen« Kein Zugriff
    2. Ist unsere ethische Aufsicht über Forschung und Praxis kohärent? Kein Zugriff
    3. Die Doppelrolle von Ärzt*in und Forscher*in Kein Zugriff
    4. Konflikte bei klinischen Studien Kein Zugriff
    5. Vorzeitige Abbruch von und Ausstieg aus klinischen Studien Kein Zugriff
    6. Rechtfertigende Bedingungen für randomisierte klinische Studien Kein Zugriff
  6. Schlussfolgerung Kein Zugriff
1. 1. Kriterien für die Beurteilung von Moraltheorien Kein Zugriff
  2. 1. Das Konzept der Nützlichkeit Kein Zugriff
    2. Ein Fall von Risiko und Wahrhaftigkeit Kein Zugriff
    3. Handlungs- und Regelutilitarismus Kein Zugriff
    4. Ein absolutes Prinzip und seine nicht absoluten Regeln Kein Zugriff
    5. Eine kritische Bewertung des Utilitarismus Kein Zugriff
    6. Eine konstruktive Beurteilung des Utilitarismus Kein Zugriff
  3. 1. Verpflichtung durch kategorische Regeln Kein Zugriff
    2. Autonomie und Heteronomie Kein Zugriff
    3. Zeitgenössische kantianische Ethik Kein Zugriff
    4. Eine kritische Bewertung der kantianischen Theorie Kein Zugriff
    5. Eine konstruktive Bewertung der kantianischen Theorie Kein Zugriff
  4. 1. Rechte als gerechtfertigte Ansprüche Kein Zugriff
    2. Sind Rechte Trumpf? Absolute und prima facie Rechte Kein Zugriff
    3. Die Rechte einwilligungsunfähiger, benachteiligter und nicht identifizierter Mitglieder von Bevölkerungsgruppen Kein Zugriff
    4. Positive und negative Rechte Kein Zugriff
    5. Die Korrelation von Rechten und Pflichten Kein Zugriff
    6. Eine kritische Bewertung der Theorie der Rechte Kein Zugriff
    7. Eine konstruktive Bewertung der Theorie der Rechte Kein Zugriff
  5. 1. Richtiges Handeln und richtige Motivation Kein Zugriff
    2. Die Definition von »Tugend« Kein Zugriff
    3. Der besondere Status der Tugenden Kein Zugriff
    4. Handlungsanweisungen auf der Grundlage moralischer Tugenden Kein Zugriff
    5. Eine kritische Bewertung der Theorie der Tugendethik Kein Zugriff
    6. Eine konstruktive Bewertung der Theorie der Tugendethik Kein Zugriff
  6. Die Konvergenz der Theorien zu den Prinzipien Kein Zugriff
  7. Schlussfolgerung Kein Zugriff
2. 1. Rechtfertigung in der Ethik Kein Zugriff
  2. 1. Probleme des Modells Kein Zugriff
    2. Eine Theorie der »Moral als öffentliches System« Kein Zugriff
    3. Die Grenzen der »Moral als öffentliches System« Kein Zugriff
  3. 1. Kasuistik: Fallbasiertes Argumentieren Kein Zugriff
    2. Die Grenzen der Kasuistik Kein Zugriff
  4. Ein integriertes Modell: Reflexives Gleichgewicht Kein Zugriff
  5. 1. Moralischer Wandel Kein Zugriff
    2. Drei Arten der Rechtfertigung von Behauptungen über eine common morality Kein Zugriff
    3. Probleme für die Theorie der common morality Kein Zugriff
  6. Schlussfolgerung Kein Zugriff
Index Kein Zugriff Seiten 671 - 713