Constant ist lange Zeit einseitig als Gewährsmann für die liberale Tradition politischen Denkens in Anspruch genommen worden. Diese Rezeptionslinie lässt sich von den Liberalen des Deutschen Vormärz, die sich in ihrer Kritik des monarchischen Prinzips auf Constants Version einer konstitutionellen Monarchie berufen, bis hin zu Isaiah Berlin ziehen, der Constant zum Ahnherren seiner Unterscheidung zwischen positiver und negativer Freiheit stilisiert.
Die Constant-Forschung hat dieses vorherrschende Interpretationsmuster durch einige bahnbrechende Arbeiten in den letzten dreißig Jahren in Frage gestellt. Sie hat gezeigt, dass Constants politisches Denken tiefe Wurzeln in der republikanischen Tradition besitzt und Freiheit nicht auf einen rechtlich garantierten privaten Verfügungsraum reduziert, sondern im Kontext der Sorge um den Erhalt des politischen Gemeinwesens betrachtet. Der Band dokumentiert Meilensteine dieses internationalen Diskurses über Constant, die größtenteils zum ersten Mal in deutscher Sprache vorgelegt werden.
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Bibliographische Angaben
Erscheinungsjahr
2013
Erscheinungsdatum
11.11.2013
ISBN-Print
978-3-8329-5296-9
ISBN-Online
978-3-8452-3837-1
Verlag
Nomos, Baden-Baden
Reihe
Staatsverständnisse
Band
59
Sprache
Deutsch
Seiten
283
Produkttyp
Sammelband
Inhaltsverzeichnis
KapitelSeiten
Titelei/Inhaltsverzeichnis Kein Zugriff Seiten 2 - 12
Einleitung: Constants republikanischer Liberalismus Kein Zugriff Seiten 13 - 22 Oliver W. Lembcke, Florian Weber
Triumph des Individuums – Ende des Bürgers? Constant über die Freiheit der Modernen Kein Zugriff Seiten 23 - 41 Karlfriedrich Herb
Religion als politisches Argument. Benjamin Constants vergessene Vorlesungen über die Geschichte der Religion Kein Zugriff Seiten 41 - 73 Bryan Garsten
Constant und die „Freiheit der Modernen“ Kein Zugriff Seiten 73 - 115 Lucien Jaume
Benjamin Constants Liberalismus in neuem Lichte: Industrialismus, Saint-Simonismus und die Restaurationszeit Kein Zugriff Seiten 115 - 134 Helena Rosenblatt
Zwischen Prinzipienlosigkeit und Prinzipientyrannei: Die Rolle der „principes intermédiaires“ in Moral, Politik und Recht Kein Zugriff Seiten 135 - 157 Norbert Campagna
Grenzen des Fortschritts – Constants Wandlungen im Nachdenken über den geschichtlichen Wandel Kein Zugriff Seiten 157 - 183 Biancamaria Fontana
Liberale Metamorphosen der Republik. Benjamin Constants Konstitutionalismus zwischen institutioneller Strategie und Bürgergeist Kein Zugriff Seiten 183 - 200 Daniel Schulz
Constants Prinzipien einer Verfassungsarchitektur Kein Zugriff Seiten 201 - 229 Stephen Holmes
Constant und der amerikanische Föderalismus Kein Zugriff Seiten 229 - 245 Patrice Higonnet
Die Rolle des Monarchen im Verfassungsstaat: Constants Lehre vom „pouvoir neutre“ Kein Zugriff Seiten 245 - 280 Lothar Gall
Textnachweise Kein Zugriff Seiten 281 - 282
Autorenverzeichnis Kein Zugriff Seiten 283 - 283
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