Idealstaat oder Gedankenexperiment?
Zum Staatsverständnis in den klassischen Utopien- Autor:innen:
- Reihe:
- Staatsverständnisse, Band 67
- Verlag:
- 06.10.2014
Zusammenfassung
Das Thema Idealstaat ist seit Platon und Thomas Morus untrennbar mit der Geschichte der Utopie verknüpft. Auch die frühe Utopieforschung interpretierte Utopien als Idealstaatsmodelle in literarischer Kostümierung und gab ihnen den Namen „Staatsromane“. Aber ist das Urteil zutreffend? Sind die Entwürfe überhaupt ernst gemeint? Welche Gesellschaftsfiktionen hat die Utopiegeschichte hervorgebracht? Welche Wandlungen und Lernprozesse hat sie durchlebt?
Die versammelten Beiträge zeigen einerseits den Pluralismus der utopischen Verfassungs- und Gesellschaftsmodelle – von autoritär bis anarchistisch, von republikanisch bis monarchisch, von statisch bis dynamisch. Andererseits dokumentieren sie die Breite der utopischen Intention, die neben ideal gemeinten Vorbildern auch viele spielerische, philosophische, satirische und dystopische Versionen kennt. So zeigt sich: Im Mittelpunkt der Entwürfe steht oftmals nicht das Musterbild der beschriebenen Einrichtungen und Sitten, sondern die Kritik an den realhistorischen Verhältnissen und die gedankenexperimentelle Erkundung sozialer und politischer Prinzipien.
Mit Beiträgen von Wolfgang Biesterfeld, Herbert Jaumann, Peter Kuon, Thomas Möbius, Martin Müller, Heidi Nenoff, Richard Saage, Stefano Saracino, Thomas Schölderle, Eva-Maria Seng, Peter Seyferth, Michael Spieker, Ludwig Stockinger und Ulrich Weiß.
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Bibliographische Angaben
- Erscheinungsjahr
- 2014
- Erscheinungsdatum
- 06.10.2014
- ISBN-Print
- 978-3-8487-0312-8
- ISBN-Online
- 978-3-8452-4648-2
- Verlag
- Nomos, Baden-Baden
- Reihe
- Staatsverständnisse
- Band
- 67
- Sprache
- Deutsch
- Seiten
- 320
- Produkttyp
- Sammelband
Inhaltsverzeichnis
- Titelei/Inhaltsverzeichnis Kein Zugriff Seiten 1 - 8
- Idealstaat oder Gedankenexperiment? Zur Konzeptualisierung der Begriffe im Kontext von Staatsdiskurs und Utopieforschung Kein Zugriff Thomas Schölderle
- Platons Politeia (ca. 370 v. Chr.). Das paradeigma des gerechten Staates Kein Zugriff Seiten 29 - 54 Michael Spieker
- Thomas Morus’ Utopia (1516). Das Idealstaatsmotiv und seine ironische Brechung im Gedankenexperiment Kein Zugriff Seiten 55 - 78 Thomas Schölderle
- Tommaso Campanellas Città del Sole (1602). Der ideale Staat oder die Negation der Erbsünde Kein Zugriff Seiten 79 - 98 Peter Kuon
- Johann Valentin Andreaes Christianopolis (1619). Bildung und Wissenschaft als Ziele einer neuen Gesellschaft Kein Zugriff Seiten 99 - 120 Eva-Maria Seng
- Francis Bacons Nova Atlantis (1627). Wissenschaft und Technik als Utopie Kein Zugriff Seiten 121 - 140 Ulrich Weiß
- James Harringtons The Commonwealth of Oceana (1656). Utopie im Spannungsfeld von Republikanismus, Puritanismus und New Science Kein Zugriff Seiten 141 - 164 Stefano Saracino
- François Fénelons Les Aventures de Télémaque (1699). Der narrative Fürstenspiegel als Konkurrent der monarchistischen Utopie? Kein Zugriff Seiten 165 - 184 Wolfgang Biesterfeld
- Johann Gottfried Schnabels Insel Felsenburg (1731–1743). Christlich-naturrechtliche Utopiekonzeption im narrativen Praxistest Kein Zugriff Seiten 185 - 204 Heidi Nenoff, Ludwig Stockinger
- Louis-Sébastien Merciers L’An 2440 (1771). Wende zum zeitutopischen Paradigma? Kein Zugriff Seiten 205 - 230 Herbert Jaumann
- William Morris’ News from Nowhere (1890). Die libertär-anarchistische Linie als Korrektiv der etatistischen Utopietradition Kein Zugriff Seiten 231 - 264 Peter Seyferth
- Jewgenij Samjatins My (1920). Der Umschlag in die Dystopie als Kritik des utopischen Idealstaatsdenkens Kein Zugriff Seiten 265 - 286 Thomas Möbius
- Richard Rortys Contingency, Irony, and Solidarity (1989). Die begründungstheoretische Verbindung von Utopie und Ironie Kein Zugriff Seiten 287 - 304 Martin Müller
- Zum analytischen Potenzial des klassischen Utopiebegriffs Kein Zugriff Richard Saage
- Autorenverzeichnis Kein Zugriff Seiten 317 - 320





