„Kulturelle Ökosystemdienstleistungen“

Thomas Kirchhoff

doi:10.5771/9783495817261

Zusammenfassung

Natur hat für Menschen nicht nur extrinsische, instrumentelle Werte, sondern auch vielfältige intrinsische, nicht-instrumentelle Werte. Der immer einflussreicher werdende Ökosystemdienstleistungsansatz versucht, diese intrinsischen ästhetischen, symbolischen und moralischen Werte von Natur als »kulturelle Ökosystemdienstleistungen« zu erfassen. Dieses Konzept beinhaltet jedoch – das zeigt die vorliegende Analyse – grundlegende begriffliche und ontologische Fehler, die methodische Unzulänglichkeiten bei der Erfassung dieser Werte implizieren und auch kommunikative Probleme mit sich bringen. Das Konzept der kulturellen Ökosystemdienstleistungen stellt einen »scientific imperialism« dar, der – entgegen der Intention, mit der dieses Konzept eingeführt worden ist – einen angemessenen gesellschaftlichen Verständigungsprozess über die Erhaltung von Naturphänomenen, die wir ästhetisch, symbolisch und moralisch wertschätzen, untergräbt.

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Bibliographische Angaben

Erscheinungsjahr: 2019
Erscheinungsdatum: 02.04.2019
ISBN-Print: 978-3-495-48971-0
ISBN-Online: 978-3-495-81726-1
Verlag: Karl Alber, Baden-Baden
Reihe: PHYSIS
Band: 4
Sprache: Deutsch
Seiten: 187
Produkttyp: Monographie

Inhaltsverzeichnis

KapitelSeiten

Titelei/Inhaltsverzeichnis Kein Zugriff Seiten 1 - 6
Inhalt Kein Zugriff Seiten 7 - 10
Vorwort Kein Zugriff Seiten 11 - 12
1. Einleitung Kein Zugriff Seiten 13 - 22
1. 2.1 „Ökosystem“ Kein Zugriff
2. 2.2 „Ökosystemdienstleistung“ Kein Zugriff
3. 2.3 „Kulturelle Ökosystemdienstleistung“ Kein Zugriff
4. 2.4 Doppelcharakter der Kategorie „Erholung und Tourismus“ Kein Zugriff
1. 1. Anthropozentrische Werte Kein Zugriff
  2. Nicht-anthropozentrische Werte Kein Zugriff
  3. „Eudaimonistische Werte“ oder „intrinsische Werte“? Kein Zugriff
2. 3.2 Welche Werttypen erfasst das Konzept der kulturellen Ökosystemdienstleistungen? Kein Zugriff
3. 3.3 Unangemessenheit der Rede von „Dienstleistungen“ und „Vorteilen“ Kein Zugriff
1. 4.1 Unbelebte Naturphänomene Kein Zugriff
2. 4.2 Einzelne Lebewesen Kein Zugriff
3. 4.3 Landschaftsbestandteile – das Beispiel Wald Kein Zugriff
4. 1. Was ist eine Landschaft – Bild oder Kausalsystem? Kein Zugriff
  2. Was ist eine Kulturlandschaft? Kein Zugriff
  3. Das Ideal kulturlandschaftlicher Eigenart Kein Zugriff
  4. Fazit Kein Zugriff
  5. Nachtrag: Subjektivierende versus objektivierende Naturauffassungen Kein Zugriff
5. 1. Was ist eine Wildnis – naturnahes Ökosystem oder symbolische Gegenwelt? Kein Zugriff
  2. Zur Kultur- und Bedeutungsgeschichte von Wildnis Kein Zugriff
  3. Fazit Kein Zugriff
  4. Nachtrag: „Natürlichkeit“ ist keine ökologische Eigenschaft Kein Zugriff
6. 4.6 Resümee für den zweiten Kritikpunkt Kein Zugriff
7. 1. Einwand 1: Der Ökosystembegriff wird im Ökosystemdienstleistungs-Ansatz so verwendet, dass er alle relevanten Naturphänomene umfasst Kein Zugriff
  2. Einwand 2: Ökosysteme sind auch ästhetische Gegenstände – sogar in der Ökologie Kein Zugriff
  3. Einwand 3: Wie auch immer die Biosphäre subjektiv wahrgenommen wird, objektiv besteht sie aus Ökosystemen Kein Zugriff
  4. Einwand 4: Landschaftsästhetische Werte gründen in Ökosystemeigenschaften Kein Zugriff
1. 5.1 Kein Beitrag von Ökosystemen bei vielen unbelebten Naturphänomenen Kein Zugriff
2. 5.2 Ökologische Prozesse sind nicht konstitutiv für intrinsische, nicht-instrumentelle Werte, (re-)produzieren aber deren belebte Träger Kein Zugriff
3. 5.3 Ökosystemprozesse erzeugen keine einzigartigen Kulturlandschaften Kein Zugriff
4. 5.4 Ökologische Prozesse fördern die Wahrnehmung von Natur als Wildnis, sind aber nicht immer entscheidend Kein Zugriff
5. 5.5 Resümee für den dritten Kritikpunkt Kein Zugriff
1. 1. Unangemessenheit naturwissenschaftlicher Methoden Kein Zugriff
  2. Anforderungen an geeignete Methoden Kein Zugriff
2. 1. Exkurs: Artendiversität – ein ökologischer und ein valider Parameter? Kein Zugriff
3. 6.3 Über zu Unrecht dem Ökosystemdienstleistungs-Ansatz zugeordnete Studien Kein Zugriff
4. 6.4 Resümee für den vierten Kritikpunkt Kein Zugriff
7. Kritikpunkt 5: Ein kommunikativ problematischer Begriff Kein Zugriff Seiten 137 - 140
1. 8.1 Zusammenfassung: Fünf kritische Thesen zum Konzept der kulturellen Ökosystemdienstleistungen Kein Zugriff
2. 8.2 Schlussfolgerung: Das Konzept der kulturellen Ökosystemdienstleistungen sollte aufgegeben werden Kein Zugriff
3. 1. „Werte von Natur“ als umfassender Oberbegriff Kein Zugriff
  2. Pluralistische Konzeptualisierung der „Werte von Natur“ Kein Zugriff
  3. „Eudaimonistische Werte“, „kulturelle Werte“ oder „ästhetisch-symbolisch-moralische Werte“? Kein Zugriff
4. 8.4 Pluralistische Naturphilosophie gegen szientifischen Imperialismus Kein Zugriff
9. Literatur Kein Zugriff Seiten 153 - 187