aluaces

Dr. Tim Knoche

doi:10.5771/9783465146308

Zusammenfassung

Der Rechtsbegriff
albacea, der Testamentsvollstrecker in Art. 892 ff. des spanischen Código Civil, stammt sprachlich aus dem Arabischen aus der Zeit von Al-Andalus (711–1492). Doch wurde der
albacea auch seinem rechtlichen Gehalt nach aus dem damaligen islamischen Recht übernommen? Die historisch-rechtsvergleichende Analyse der Urkundenpraxis belegt eine mehrstufige Rechtsrezeption: In der christlich-arabischen (mozarabischen) Urkundenpraxis des hochmittelalterlichen Toledo wurde aus dem islamischen zunächst ein mozarabischer Testamentsvollstrecker-Vormund
(al )waṣī (الوصيّ) gebildet. Dieser entwickelte sich in der kastilischen Urkundenpraxis Toledos zum Testamentsvollstrecker
aluace. Die spätere Ausbreitung des nunmehr
albacea geschriebenen Testamentsvollstreckers erfolgte im Wege einer binnenkastilischen Rechtsrezeption, wie beispielhaft anhand der spätmittelalterlichen Urkundenpraxis im christlich beherrschten Sevilla gezeigt wird.

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Bibliographische Angaben

Erscheinungsjahr: 2025
Erscheinungsdatum: 14.12.2025
ISBN-Print: 978-3-465-04630-1
ISBN-Online: 978-3-465-14630-8
Verlag: Klostermann, Frankfurt am Main
Reihe: Studien zur europäischen Rechtsgeschichte
Band: 350
Sprache: Deutsch
Seiten: 422
Produkttyp: Monographie

Inhaltsverzeichnis

KapitelSeiten

1. Gliederung Kein Zugriff
2. Inhalt Kein Zugriff
3. Vorwort Kein Zugriff
1. A. Fragestellung Kein Zugriff
2. 1. I. Disziplinäre Einordnung der Arbeit Kein Zugriff
  2. 1. 1. Sprachwissenschaften Kein Zugriff
    2. 1. a) Keine Äußerung zu einer Rechtsrezeption aus dem islamischen Recht Kein Zugriff
      2. b) Ablehnung einer Rechtsrezeption aus dem islamischen Recht Kein Zugriff
      3. c) Bejahung einer Rechtsrezeption aus dem islamischen Recht Kein Zugriff
    3. 3. Konsequenz für die Arbeit Kein Zugriff
3. 1. 1. 1. Terminologie Kein Zugriff
    2. 1. a) Übernahme und Anpassung Kein Zugriff
      2. b) Kommunikation Kein Zugriff
      3. c) Rechtliche Lücke Kein Zugriff
    3. 3. Methode für den Nachweis Kein Zugriff
    4. 4. Zusammenfassung Kein Zugriff
  2. 1. 1. a) Ausgangspunkt : das früheste Auftreten des albacea Kein Zugriff
      2. b) Ermittlung der regionalen Verbreitung des albacea ab dem 12. Jh. Kein Zugriff
      3. c) Auswahl von Zeitraum, Region und Quellenart Kein Zugriff
    2. 1. a) Methode zur Bestimmung der rechtlichen Aspekte Kein Zugriff
      2. b) Ernennung Kein Zugriff
      3. c) Aufgaben und Befugnisse Kein Zugriff
      4. d) Nicht behandelte Aspekte Kein Zugriff
    3. 3. Von der Quelle zum Inhalt : die Auslegung Kein Zugriff
  3. III. Aufbau der Untersuchung Kein Zugriff
1. 1. I. Gesetzliches Erbrecht Kein Zugriff
  2. II. Testamentarisches Erbrecht Kein Zugriff
2. 1. I. Vorbemerkung zur Darstellung Kein Zugriff
  2. 1. 1. a) Die Klausel zur Ernennung Kein Zugriff
      2. b) Amtsbezeichnung Kein Zugriff
      3. c) Ergebnis Kein Zugriff
    2. 1. a) Die Klausel zur Bestellung Kein Zugriff
      2. b) Amtsbezeichnung Kein Zugriff
      3. c) Ergebnis Kein Zugriff
    3. 3. Zusammenfassung Kein Zugriff
  3. 1. 1. aa) Begleichung von Nachlassverbindlichkeiten Kein Zugriff
        bb) Ermittlung des gesamten Nachlasses und Entnahme des Drittels Kein Zugriff
        cc) Vollstreckung von Vermächtnissen Kein Zugriff
        dd) Zusammenfassung Kein Zugriff
      2. b) Keine eigenständige Erbteilungsbefugnis : Abgrenzung zum ṣāḥib al-mawārīṯ Kein Zugriff
      3. c) Vormundschaft Kein Zugriff
    2. 2. Der offiziell bestellte waṣī : Vormundschaft Kein Zugriff
    3. 3. Zusammenfassung Kein Zugriff
  4. IV. Fazit Kein Zugriff
1. 1. I. Mozaraber und mozarabische Urkundenpraxis Kein Zugriff
  2. 1. 1. a) Geltung des Liber Iudiciorum Kein Zugriff
      2. b) Entwicklungsstufen des Liber Iudiciorum Kein Zugriff
    2. 1. a) Gesetzliches Erbrecht Kein Zugriff
      2. b) Testamentarisches Erbrecht Kein Zugriff
      3. c) Testamentsvollstreckung und Vormundschaft Kein Zugriff
2. 1. I. Urkundenbestand Kein Zugriff
  2. II. Auswahl für die Analyse Kein Zugriff
3. 1. 1. 1. Begriffsvielfalt und Übersetzung Kein Zugriff
    2. 2. Transliteration des mozarabischen Arabisch Kein Zugriff
  2. 1. 1. a) Die Klausel zur Ernennung Kein Zugriff
      2. b) Die Amtsbezeichnung Kein Zugriff
    2. 2. Kein Beleg für eine offizielle Bestellung Kein Zugriff
    3. 3. Zusammenfassung Kein Zugriff
  3. 1. 1. a) Ermittlung des gesamten Nachlasses Kein Zugriff
      2. b) Entnahme des Fünftels Kein Zugriff
      3. c) Begleichung von testamentarisch anerkannten Nachlassverbindlichkeiten Kein Zugriff
      4. aa) Gründung einer Stiftung Kein Zugriff
        bb) Vermächtnisse in Sachen und Geld Kein Zugriff
        cc) Freilassung eines Sklaven Kein Zugriff
        dd) Vermächtnis von weiteren Geldbeträgen Kein Zugriff
        ee) Der Testamentszusatz : Auskehr von Verkaufserlösen Kein Zugriff
      5. e) Vollstreckung von Anordnungen ohne Freigiebigkeitscharakter Kein Zugriff
      6. f) Dauervollstreckung, Urkunde Nr. 1.012 (1125 und 1129) Kein Zugriff
    2. 2. Keine Kompetenz zur Erbteilung Kein Zugriff
    3. 1. aa) Ausgangspunkt der Interpretation : der Urkundentext Kein Zugriff
        bb) Die vormundschaftsrechtlichen Bestimmungen des Liber Iudiciorum Kein Zugriff
        cc) Revision der Testamentsinterpretation Kein Zugriff
        dd) Ergänzung durch den Testamentszusatz Kein Zugriff
        ee) Ergebnis Kein Zugriff
      2. b) Belege für die Vormundsfunktion in Kaufvertragsurkunden Kein Zugriff
      3. c) Abgrenzung von der Vormundschaft : Auskehr des Vermächtnisses bei Volljährigkeit Kein Zugriff
      4. d) Zusammenfassung Kein Zugriff
  4. IV. Fazit Kein Zugriff
1. 1. I. Kastilier und kastilische Urkundenpraxis Kein Zugriff
  2. 1. 1. a) Vielfalt und Vereinheitlichung des kodifizierten Rechts Kein Zugriff
      2. b) Forschungslücke zu Geltung und Anwendung des Liber Iudiciorum Kein Zugriff
      3. c) Arbeitshypothese : Anwendung des Liber Iudiciorum Kein Zugriff
    2. 2. Überregionale Gesetzgebung Kein Zugriff
    3. 3. Zusammenfassung Kein Zugriff
2. 1. I. Urkundenbestand Kein Zugriff
  2. II. Auswahl für die Darstellung der Analyse Kein Zugriff
3. 1. 1. 1. a) Rückschluss aus der Plural- auf die Singularschreibung Kein Zugriff
      2. b) Rückschluss aus der Plural- auf die Singularbetonung Kein Zugriff
    2. 1. a) Kastilischer Testamentsentwurf (circa 1248) Kein Zugriff
      2. b) Kopie (Mitte 13. Jh.) eines kastilischen Testaments (1188) Kein Zugriff
      3. c) Kastilischer Kaufvertrag (1269) Kein Zugriff
      4. d) Zwischenergebnis Kein Zugriff
    3. 3. Schlussfolgerungen Kein Zugriff
  2. 1. 1. a) Die Klausel zur Ernennung Kein Zugriff
      2. aa) Ausschließliche Bezeichnung als aluace Kein Zugriff
        bb) Wechselnde Bezeichnungen innerhalb einer Urkunde Kein Zugriff
        cc) Ausschließliche Bezeichnung mit anderem Begriff als aluace Kein Zugriff
        dd) Bezeichnung in Übersetzungen mozarabischer Urkunden Kein Zugriff
        ff ) Konsequenzen für die weitere Untersuchung Kein Zugriff
    2. 2. Kein Beleg für eine offizielle Bestellung Kein Zugriff
    3. 3. Zusammenfassung Kein Zugriff
  3. 1. 1. Vorfrage : Berufung eines Erben Kein Zugriff
    2. 1. a) Ermittlung des gesamten Nachlasses Kein Zugriff
      2. b) Begleichung von Nachlassverbindlichkeiten und Bestattungskosten Kein Zugriff
      3. c) Vollstreckung von Vermächtnissen Kein Zugriff
      4. d) Abgrenzung zur Erbteilung Kein Zugriff
    3. 3. Keine Belege für eine Vormundsfunktion Kein Zugriff
  4. IV. Fazit Kein Zugriff
1. A. Vorgehen Kein Zugriff
2. 1. I. Ernennung Kein Zugriff
  2. 1. 1. Testamentsvollstreckung Kein Zugriff
    2. 2. Vormundschaft Kein Zugriff
  3. III. Schlussfolgerung : Plausibilität von Übernahme und Anpassung Kein Zugriff
3. 1. I. Allgemeine Indizien für einen Austausch Kein Zugriff
  2. II. Die islamisch-mozarabische Kommunikation Kein Zugriff
  3. III. Die mozarabisch-kastilische Kommunikation Kein Zugriff
  4. IV. Zusammenfassung Kein Zugriff
4. 1. 1. 1. Testamentsvollstreckung vor der islamischen Herrschaft in Toledo (bis 711) Kein Zugriff
    2. 1. a) Ernennung Kein Zugriff
      2. aa) Testamentsvollstreckung Kein Zugriff
        bb) Vormundschaft Kein Zugriff
      3. c) Zusammenfassung Kein Zugriff
    3. 3. Rechtsvergleich Kein Zugriff
  2. II. Verständnis der Rechtsrezeption als eine unter mehreren Entwicklungslinien Kein Zugriff
5. E. Fazit : zweistufige Rechtsrezeption in Toledo Kein Zugriff
1. 1. I. Die sevillanischen Christen Kein Zugriff
  2. 1. 1. a) Fuero Juzgo (1251) Kein Zugriff
      2. b) Siete Partidas (2. Hälfte 13. Jh.) Kein Zugriff
      3. c) Verhältnis von Fuero Juzgo und Siete Partidas Kein Zugriff
    2. 1. a) Fuero Juzgo Kein Zugriff
      2. aa) Gesetzliche Erbfolge Kein Zugriff
        bb) Testament Kein Zugriff
        cc) Testamentsvollstrecker Kein Zugriff
        dd) Vormund Kein Zugriff
      3. c) Das Verhältnis zweier Erbrechtsordnungen Kein Zugriff
2. 1. I. Urkundenbestand Kein Zugriff
  2. II. Entstehung des kastilisch-sevillanischen Urkundenwesens Kein Zugriff
  3. III. Auswahl für die Analyse Kein Zugriff
3. 1. I. Vorbemerkung : sprachliche Einheitlichkeit Kein Zugriff
  2. 1. 1. a) Die Klausel zur Ernennung Kein Zugriff
      2. b) Amtsbezeichnung Kein Zugriff
    2. 2. Offizielle Bestellung Kein Zugriff
    3. 3. Zusammenfassung Kein Zugriff
  3. 1. 1. Vorfrage : Berufung eines Erben Kein Zugriff
    2. 1. a) Ermittlung des gesamten Nachlasses Kein Zugriff
      2. b) Begleichung von Nachlassverbindlichkeiten Kein Zugriff
      3. c) Vollstreckung von Vermächtnissen Kein Zugriff
    3. 3. Keine Kompetenz zur Erbteilung Kein Zugriff
    4. 4. Keine Vormundsfunktion Kein Zugriff
  4. IV. Fazit Kein Zugriff
4. 1. I. Vielfalt möglicher Einflüsse Kein Zugriff
  2. 1. 1. Begrifflicher Ausgangspunkt Kein Zugriff
    2. 1. a) Direkte Belege Kein Zugriff
      2. b) Indirekte Belege Kein Zugriff
  3. III. Fazit Kein Zugriff
1. 1. 1. 1. Rezeption des mozarabischen waṣī aus dem islamischen waṣī Kein Zugriff
    2. 2. Rezeption des kastilischen aluace aus dem mozarabischen waṣī Kein Zugriff
  2. II. Binnenkastilische Rechtsrezeption in Sevilla Kein Zugriff
  3. III. Fazit Kein Zugriff
2. 1. 1. 1. Die Anpassung vom islamischen waṣī zum mozarabischen waṣī Kein Zugriff
    2. 2. Die Anpassung vom mozarabischen waṣī zum kastilischen aluace Kein Zugriff
  2. II. Das Verhältnis der islamischen zur romanischen Rechtstradition Kein Zugriff
3. C. Die Grenzen der Erklärung : das Gewohnheitsrecht Kein Zugriff
1. 1. I. Methode und Quellen Kein Zugriff
  2. II. Zweistufige Rechtsrezeption im hochmittelalterlichen Toledo Kein Zugriff
  3. III. Binnenkastilische Rechtsrezeption im spätmittelalterlichen Sevilla Kein Zugriff
  4. IV. Erklärung für die Rechtsrezeption Kein Zugriff
  5. V. Ansätze für weitere sprachwissenschaftliche Erforschung der Etymologie Kein Zugriff
  6. VI. Fazit Kein Zugriff
2. 1. I. Método y fuentes Kein Zugriff
  2. II. La recepción jurídica en dos etapas en el Toledo altomedieval Kein Zugriff
  3. III. La recepción jurídica interna castellana en la Sevilla bajomedieval Kein Zugriff
  4. IV. Los motivos de la recepción jurídica Kein Zugriff
  5. V. La necesidad de ulterior investigación lingüística Kein Zugriff
  6. VI. Conclusión Kein Zugriff
1. A. Übersetzung des Testamentsformulars von Ibn Muġīṯ (Hg. Aguirre Sádaba) Kein Zugriff
2. B. Übersetzung des mozarabischen Testaments des Gonzalbo Gil von 1233 (Hg. González Palencia) und Korrektur der Edition Kein Zugriff
3. C. Edition und Übersetzung des kastilischen Testaments der Santia Nunius von 1193 Kein Zugriff
Abkürzungen Kein Zugriff Seiten 392 - 392
1. A. Arabische Quellen Kein Zugriff
2. 1. 1. Editionen Kein Zugriff
  2. 2. Manuskripte Kein Zugriff
Literatur Kein Zugriff Seiten 398 - 416
Ortsregister Kein Zugriff Seiten 417 - 418
Sachregister Kein Zugriff Seiten 419 - 422