Der Tagungsband dokumentiert die Forschungsergebnisse eines international besetzten Symposions, das im Mai 2010 in Bonn stattfand. Ziel der einzelnen Beiträge war es, die wesentlichen europäischen Traditionen im Testamentsrecht darzustellen und vor dem Hintergrund einer möglichen europäischen Rechtsvereinheitlichung zu ermitteln, wie stark die Unterschiede in den jeweiligen Ländern sind und auf welch unterschiedliche Vorverständnisse eine solche Regelung stoßen würde. Die Aufsätze der Autoren aus Italien, Frankreich, Estland, Spanien, Niederlande und Deutschland sollen daher beispielhaft nicht nur die unterschiedlichen Regelungen, sondern auch die verschiedenen Erwartungshaltungen und Vorlieben in der Praxis der verschiedenen Staaten aufzeigen. Bei der Darstellung der Gesetze zeigen sich zunächst wesentliche Unterschiede im Maß der Testierfreiheit und bei den Formvorschriften. Die Differenzen verschärfen sich jedoch, wenn man auch die in der Praxis besonders favorisierten Modelle der Vermögensnachfolge betrachtet. Hierin wirken längerfristige Prägungen der Bevölkerung – wie in Deutschland etwa am Beispiel des "Berliner Testaments" sichtbar wird –, so dass die im Volk übliche Praxis durch einen historischen Überblick ermittelt werden muss. Zu berücksichtigen ist dabei u.a. die etablierte Rolle des Notars: Angesichts großer regionaler Unterschiede in der Notarausbildung differiert das allgemeine Vertrauen der jeweiligen Bevölkerung in das notarielle Testament. Eine Harmonisierung des Erbrechts in Europa erfordert daher ebenso eine Vereinheitlichung notarieller Kompetenzen.
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Bibliographische Angaben
Erscheinungsjahr
2011
Erscheinungsdatum
06.04.2011
ISBN-Print
978-3-8329-5978-4
ISBN-Online
978-3-8452-3013-9
Verlag
Nomos, Baden-Baden
Reihe
Schriften zum Notarrecht
Band
23
Sprache
Deutsch
Seiten
240
Produkttyp
Sammelband
Inhaltsverzeichnis
KapitelSeiten
Titelei/Inhaltsverzeichnis Kein Zugriff Seiten 2 - 12
Der Vorschlag einer Verordnung zur Regelung des internationalen Erbrechts Kein Zugriff Seiten 13 - 30 Wulf-Henning Roth
Das eigenhändige Testament als ordentliche Errichtungsform nach dem BGB – Gründe und Einwände Kein Zugriff Seiten 31 - 46 Gerhard Otte
Les formes testamentaires de l’époque médiévale jusqu’à la période présente en France Kein Zugriff Seiten 47 - 82 Olivier Descamps
Testamentsformen in den baltischen und nordischen Staaten: Vielfalt der Formen = größere Testierfreiheit? Kein Zugriff Seiten 83 - 104 Urve Liin, Triin Göttig
Testamentsformen in England – unter besonderer Berücksichtigung ihrer historischen Entwicklung Kein Zugriff Seiten 105 - 136 Birke Häcker
Testamentsformen in der spanischen Rechtsgeschichte Kein Zugriff Seiten 137 - 154 Javier De Los Mozos
Old questions, old answers? Testamentfsormen in Italy from the beginning of the Ars Notaria to the 1942 Civil Code Kein Zugriff Seiten 155 - 209 Ugo Bruschi
Die Testamentsformen in den Niederlanden: Entstehung, Entwicklung und geltende Rechtslage Kein Zugriff Seiten 210 - 240 Sebastiaan Roes
