Theoderich der Große

Hans-Ulrich Wiemer

doi:10.17104/9783406838781

Zusammenfassung

Ravenna, 5. März 493: „Nicht ein Knochen war in diesem Schuft.“ So kommentierte der Gotenkönig Theoderich seinen Mord an Odoaker, den er gerade mit einem einzigen Schwerthieb aus dieser Welt verabschiedet hatte. Mit dem Ende seines Widersachers war eine Planstelle freigeworden: die des Herrschers über den Westteil des Römischen Reichs. Wer den blutigen Auftakt seiner Regierung miterlebt hatte, konnte schwerlich erwarten, dass es ausgerechnet dem eidbrüchigen, blutbesudelten Theoderich gelingen würde, Goten und Römern zu einer jahrzehntelangen Periode der Ruhe und Stabilität zu verhelfen. Dieses Buch bietet die spannende Geschichte, wie er es verstand, seine beiden Völker in einer klugen Arbeitsteilung auseinanderzuhalten – die militärischen Aufgaben den Goten, das Zivilleben und das Entrichten der Steuern den Römern. Das Geheimnis seines Erfolgs, das der Autor dieser modernen Biographie überzeugend entschlüsselt, lautete: Integration durch Separation! Auch nach 1500 Jahren ist es faszinierend zu verfolgen, wie es Theoderich trotz der großen Konfliktpotentiale – in Glaubensfragen und Kirchenorganisation, zwischen Kriegern und Zivilisten, im Verhältnis zum Kaiser in Konstantinopel und zu den germanischen Königen im Westen sowie angesichts drängender sozialer Probleme – gelang, nach innen wie nach außen Frieden zu halten, aber notfalls auch kompromisslos Frieden zu schaffen.

Schlagworte

Publikation durchsuchen

Bibliographische Angaben

Erscheinungsjahr: 2025
Erscheinungsdatum: 10.07.2025
ISBN-Print: 978-3-406-81658-1
ISBN-Online: 978-3-406-83878-1
Verlag: C.H.BECK Literatur - Sachbuch - Wissenschaft, München
Sprache: Deutsch
Seiten: 825
Produkttyp: Monographie

Inhaltsverzeichnis

KapitelSeiten

Titelei/Inhaltsverzeichnis Kein Zugriff Seiten 2 - 12
1. 1 Ravenna, Ende Februar 493 Kein Zugriff
2. 2 Rom, Frühjahr 500 Kein Zugriff
3. 3 Vom Warlord zum Herrscher über Goten und Römer? Kein Zugriff
1. 1 Spiegel oder Zerrspiegel? Literatur als historische Quelle Kein Zugriff
2. 2 Selbstzeugnisse oder Selbstdarstellung? Die Königsurkunden bei Cassiodor Kein Zugriff
1. 1 Deutsche, Germanen, Goten: Überkommene Deutungsmuster Kein Zugriff
2. 2 Goten, Westgoten und Ostgoten: Jordanes, Cassiodor und das gotische Geschichtsbewußtsein Kein Zugriff
3. 3 Die Goten im Skythenland und das Imperium Romanum: Konflikte und Kooperationen Kein Zugriff
4. 4 Bauern, Krieger und «Richter»: Die politische und soziale Verfassung der Goten im 4. Jahrhundert Kein Zugriff
1. 1 Goten und Hunnen Kein Zugriff
2. 2 Die Goten in Pannonien (454–473) Kein Zugriff
3. 3 Goten gegen Goten: Der Kampf der beiden Theoderiche (473–484) Kein Zugriff
4. 4 Die gescheiterte Integration (484–488) Kein Zugriff
1. 1 Der Fall der Fälle: Der Untergang des Weströmischen Reiches in der modernen Geschichtsschreibung Kein Zugriff
2. 2 Bedrängnis und Rückzug: Die letzten Kaiser im Westen Kein Zugriff
3. 3 Ein Barbar als Herrscher Italiens: König Odovakar (476–493) Kein Zugriff
4. 4 Ein Kampf um Ravenna: Theoderich gegen Odovakar (489–493) Kein Zugriff
1. 1 Das Herrschaftskonzept: Integration durch Separation Kein Zugriff
2. 2 Ein Volk von Kriegern: Das gotische Heer Kein Zugriff
3. 3 Reichtum und Ahnenstolz: Senat und Senatoren Kein Zugriff
4. 4 Utraque res publica: Königtum und Kaisertum Kein Zugriff
1. 1 Der Hof: Zentrum und Theater der Macht Kein Zugriff
2. 2 Macht und Ohnmacht eines Königs: Der Regierungsstil Theoderichs Kein Zugriff
3. 3 Unter den Augen des Königs: Die Zentralverwaltung Kein Zugriff
4. 4 Zentrum und Peripherie: Die Regionalverwaltung Kein Zugriff
5. 5 Ein gutes Regiment? Verwaltungshandeln im Reich Theoderichs Kein Zugriff
1. 1 Eine «Familie der Könige»? Diplomatie und Krisenmanagement im Jahre 506/7 Kein Zugriff
2. 2 Primus inter pares: Theoderichs Außenpolitik bis zur Krise des Jahres 506/7 Kein Zugriff
3. 3 Der Griff nach Westen: Theoderich und das Reich der Westgoten Kein Zugriff
4. 4 Auf dem Gipfel der Macht: Theoderich nach dem Tode Chlodwigs Kein Zugriff
5. 5 Expansion und Integration I: Die Provence im Reich Theoderichs Kein Zugriff
6. 6 Expansion und Integration II: Hispanien unter der Herrschaft Theoderichs Kein Zugriff
1. 1 Ländliche Gesellschaften: Ökologie und Demographie Kein Zugriff
2. 2 Eine Jahrhundertdebatte: Das Ende der Sklavenwirtschaft und der Übergang von der Antike zum Mittelalter Kein Zugriff
3. 3 Die «Sklaven des Bodens»: Rechtsstellung, Wirtschaftsweise, soziale Lage der Bauern Kein Zugriff
4. 4 Auferstanden aus Ruinen? Die Städte im Reich Theoderichs Kein Zugriff
5. 5 Notabeln, Kurialen und Plebejer: Die Verfassung der spätantiken Stadt in Italien Kein Zugriff
6. 6 Verlust der Urbanität: Stadtbilder im Wandel Kein Zugriff
7. 7 Der König und sein Land: Betrieb Theoderich Wirtschaftspolitik? Kein Zugriff
1. 1 Die «Kirche des gotischen Gesetzes» Kein Zugriff
2. 2 Eine geduldete Mehrheit: Die katholische Kirche Kein Zugriff
3. 3 Zwei Päpste in Rom: Das Laurentianische Schisma Kein Zugriff
4. 4 Unter dem Schutz des Königs: Die Juden Kein Zugriff
1. 1 Eutharich und das Scheitern der Nachfolgeregelung Kein Zugriff
2. 2 Hochverrat im Senat? Die Prozesse gegen Albinus, Boethius und Symmachus Kein Zugriff
3. 3 Machtproben: Theoderich und die Päpste Johannes I. und Felix IV Kein Zugriff
4. 4 Splendid Isolation? Theoderich und seine Verbündeten Kein Zugriff
5. 5 Problemstau und Vertrauenskrise: Theoderich am Ende seines Lebens Kein Zugriff
1. 1 Ein schwieriges Erbe: Athalarich, Amalasvintha und Theodahad (526–535) Kein Zugriff
2. 2 Das Imperium schlägt zurück: Der römisch-gotische Krieg bis zur Kapitulation des Witigis (535–540) Kein Zugriff
3. 3 Ein Ende mit Schrecken: Totila und Teja (541–552) Kein Zugriff
1. 1 Von Ravenna nach Vivarium: Cassiodor nach seiner Konversion Kein Zugriff
2. 2 Kein Held, nirgends: Theoderich im 21. Jahrhundert Kein Zugriff
3. 3 Höllensturz und Rabenschlacht: Theoderich im Mittelalter Kein Zugriff
4. 4 Der König und sein «Kanzler»: Theoderich zwischen Humanismus und Aufklärung Kein Zugriff
5. 5 Theoderich in Italien: Die europäische Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts Kein Zugriff
6. 6 Vom «germanischen Volkskönig» zum «Wegbereiter des Abendlandes»: Theoderich zwischen Kaiserreich und früher Bundesrepublik Kein Zugriff
1. Danksagung zur zweiten Auflage Kein Zugriff
2. Stammtafeln Kein Zugriff
3. Quellenverzeichnis Kein Zugriff
4. Abkürzungsverzeichnis Kein Zugriff
5. Anmerkungen Kein Zugriff
6. Literaturverzeichnis Kein Zugriff
7. Bildnachweis Kein Zugriff
8. Register Kein Zugriff
Bildteil Kein Zugriff Seiten 816 - 823
Zum Buch Kein Zugriff Seiten 824 - 824
Vita Kein Zugriff Seiten 825 - 825