Seit 1986 stellte sich die neu erschienene KritV als Forum offener, interdisziplinär orientierter, intradisziplinär informierter und im Theorie-Praxis Dialog fundierter kritischer Jurisprudenz dar. Das Rechtssystem, einst bezogen auf nationale Grenzen, hat sich vertikal und horizontal ausdifferenziert. Die KritV als europäische Rechtszeitschrift soll in Zukunft die Anpassungen des Rechts an gesellschaftliche, politische und systemische Steuerungsbedürfnisse in Europa intensiv widerspiegeln. Die Liste der Herausgeber ist durch wichtige Köpfe europäischer Rechtsprechung erweitert worden (Marc Jaeger, Vincent Lamanda, Dean Spielmann, Sir John Thomas, Andreas Voßkuhle). Auch die juristische Fakultät der Universität Luxembourg steht gleichberechtigt neben Herausgebern aus dem Fachbereich Rechtswissenschaft der Goethe Universität in Frankfurt/Main. Europäische Öffentlichkeit kann nur durch vielfältige Sprachen vermittelt werden. Die KritV präsentiert deshalb Artikel in deutscher, englischer und französischer Sprache. Eine vielsprachige und in verschiedenen Rechtskulturen orientierte Herausgeberschaft verbürgt Originalität und Qualität angenommener Beiträge.
Bis weit in unsere Zeit galt die antike Demokratie der Athener der Geschichtswissenschaft als zum Vorbild ungeeignetes Aliud. Sie als ins Verderben führende Massenherrschaft zu diskreditieren war, nach den Schrecken der Französischen Revolution,...
Der Artikel zeichnet die Wurzeln des Rechtsstaates im antiken Griechenland nach. Volksversammlung, Volksgerichtshof, Rechtsschöpfung und Rechtspflege wurden in die Hände der Bürger überführt. Folge war eine rechtlich geschaffene politische...
Der Beitrag beschäftigt sich mit der konzeptuellen Entwicklung und den aktuellen Herausforderungen demokratischer Systeme, insbesondere im Spannungsfeld zwischen Bürgerbeteiligung und fachlicher Expertise. In der Antike entstand die direkte...
Im Gegensatz zu der heute verbreiteten Vorstellung von direkter Demokratie als unorganisierter Massendemokratie war die athenische Demokratie eine strukturierte Demokratie mit einem tief kultivierten Gerechtigkeitssinn. Das Element der Deliberation,...
In diesem Beitrag wird versucht, das so genannte Demokratiedefizit durch einen Vergleich der Demokratisierungskriterien im klassischen Athen und im modernen Griechenland genauer zu bestimmen. Zunächst wird eine kurze Analyse der klassischen...
Um den Problemen zu begegnen, die in der Vertretung der Bürger durch die politischen Parteien begründet sind, haben die Demokratien Gesetze und Durchsetzungsmechanismen verabschiedet, die sicherstellen sollen, dass die gewählten Vertreter im...
Aus den politisch bestimmbaren Begriffen Autonomie, Unmittelbarkeit und Partizipation leitet sich aus Rechtsphilosophie, Rechtstheorie und der Praxis der attischen Demokratie im 5. Jahrhundert v. Chr. einen Schwerpunkt ab: das Prinzip der direkten...