Hermeneutik und Rezeptionsästhetik

Dr. Michaela Mansuroglu

doi:10.5771/9783495991015

Zusammenfassung

In den 1960er Jahren stellte die Konstanzer Schule ein Verständnis von Kunst und Literatur als „Trias“ – das Verhältnis von Produzent:in, Werk und Rezipient:in – ins Zentrum ihrer Forschung und leitete einen Paradigmenwechsel ein. Die Untersuchung der hermeneutischen Wurzeln der Rezeptionsästhetik sowie eine kritische Auseinandersetzung mit ihrer Geschichte erfordern die Erweiterung der Trias um jene Dimension, in der sich ihr Wandel – neben den Artefakten – materialisiert und in einer Geschichte der „Tetraktys“ greifbar wird. Schriftliche Interpretationen werden hier als Teil dieser Dynamik betrachtet. Die Einbeziehung der Interpret:innen als historisch und sozial bedingte vierte Größe ermöglicht eine präzisere Analyse kontroverser Positionen.

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Bibliographische Angaben

Erscheinungsjahr: 2025
Erscheinungsdatum: 14.12.2025
ISBN-Print: 978-3-495-99100-8
ISBN-Online: 978-3-495-99101-5
Verlag: Karl Alber, Baden-Baden
Sprache: Deutsch
Seiten: 1139
Produkttyp: Monographie

Inhaltsverzeichnis

KapitelSeiten

1. VORWORT und Danksagung I Kein Zugriff
1. Forschungsgrundlage dieser Arbeit Kein Zugriff
2. Anknüpfen, kritisch Aufarbeiten und Weiterdenken – Versuch einer Ausdifferenzierung Kein Zugriff
3. Die Wurzeln der Rezeptionstheorie in der Geschichte der Hermeneutik Kein Zugriff
4. Der Bruch mit der traditionellen Hermeneutik Kein Zugriff
5. Kritische Reflexionen der hermeneutischen Praxis Kein Zugriff
6. Interpretation als in Sprache reflektierte Rezeption: Die 4. Größe als das Interpretierte und zu Interpretierende Kein Zugriff
7. Überlegungen zur Ausdifferenzierung der Trias zur Tetraktys Kein Zugriff
8. Die Trias mit dem doppelten Subjekt Kein Zugriff
9. Der Wandel der Tetraktys: Die Historizität der Geschichts- und Rezeptionskonzepte Kein Zugriff
10. Vorgehen und Fragenkatalog Kein Zugriff
11. Aufgabenstellung: Exemplarische Kontroversen-Analyse Kein Zugriff
12. Aufbau der Arbeit Kein Zugriff
1. 1. 1. Zeittafel des hermeneutischen Denkens Kein Zugriff
  2. 1.2 Die Antike Kein Zugriff
  3. 1. 1.3.1 Die Auslegung frühchristlicher Theologen der Thora zum Alten Testament Kein Zugriff
  4. 1. 1. Exkurs 1.2: Auswirkungen neuzeitlicher Revolutionen in der Kunst, Literatur und Ästhetik des 18. Jahrhunderts Kein Zugriff
      2. Exkurs 1.3: Geschichte als Produkt menschlicher Erkenntnis und die Geschichtlichkeit des Verstehens Kein Zugriff
  5. 1.5 Der Weg zu einer Allgemeinen Hermeneutik Kein Zugriff
  6. 1. 1.6.1 Bildrezeption und -interpretation zwischen Hermeneutik und Phänomenologie Kein Zugriff
2. 1. 1. 2.1.1 Monologische Lyrik vs. dialogische Prosa: die herrschaftskritische Dimension von Bachtins Ansatz Kein Zugriff
    2. 2.1.2 Potebnjas dreigliedriges Zeichenmodell: Bedeutung als offenes Produkt des Signifikationsvorgangs und Vorbote der impliziten Rezipient:in Kein Zugriff
    3. 2.1.3 Der Einfluss Bachtins und der Prager Schule: Die Leerstelle, Ambiguität, Sinnoffenheit in der Kunst- und Bildwissenschaft Kein Zugriff
    4. 2.1.4 Die Bedeutung der hermeneutischen Spirale für Produktions- und Rezeptions- bzw. Auslegungsprozesse Kein Zugriff
    5. 2.1.5 Mukařovskýs und Vodičkas Modifikationen des Konkretisationsbegriffs Ingardens Kein Zugriff
  2. 1. 2.2.1 Kommunikative Qualität vs. Warencharakter des Kunstwerks – Rezeption als ästhetische Tätigkeit vs. passiver Konsum: Auswirkungen der „Entritualisierung“ und „Verdinglichung“ der Kunst Kein Zugriff
    2. 2.2.2 Brechts V-Effekt und Ästhetik der Distanz: Die ästhetische Erfahrung des Nichtverstehens als Brücke zur kritischen Erkenntnis Kein Zugriff
  3. 2.3 Die rezeptiven und kommunikativen Qualitäten ästhetischer Erfahrung in Kants Geschmacksurteil als Brücke zwischen ästhetischem und moralischem Handeln Kein Zugriff
  4. 2.4 Ästhetische Erfahrung als Verbindung von Kunst und Leben Kein Zugriff
  5. 2.5 Ästhetische Erfahrung als „Vorschein“ und „Erinnerung“ und die Zeitlichkeit in der Bildrezeption Kein Zugriff
  6. 2.6 Erfahrung als Bindeglied zwischen Vergangenheit und Gegenwart: Der erkenntnistheoretische Schlüssel zur kritischen Überprüfung und Aktualisierung des Wissenshorizonts Kein Zugriff
  7. 1. 2.7.1 Bätschmann über das „Nachreifen und Fortleben“ der Werke bei Benjamin – Vordenker der 4. Größe Kein Zugriff
    2. 2.7.2 Die Geschichte der Kunst als Geschichte der Produktivität der Auslegung – Weimar über Geschichte-Erkennen, -Schreiben und -Werden in der Interpretation Kein Zugriff
3. 1. 3.1 Die Reflexion der Reflexion als Kritik am hermeneutischen Zirkel: Habermas über die Möglichkeiten einer kritischen (Selbst-)Reflexion Kein Zugriff
  2. 3.2 Auseinandersetzungen mit Panofskys Stufenmodell: Pächts Kritik an einer Interpretation von Kunst als Schriftersatz und Bätschmanns kunstgeschichtliche Hermeneutik Kein Zugriff
  3. 3.3 Edgar Winds Analyse der Ästhetik Warburgs im Verhältnis zu Riegls und Wölfflins Ansätzen: Produktion und Rezeption als Prozess der Polarität vs. als Antithese von Stoff und Form Kein Zugriff
  4. 3.4 Riegls „Kunstwollen“: Panofskys Weiterentwicklung des Begriffs und Winds Kritik an der Kritik Kein Zugriff
  5. 3.5 Kunstrezeption als Sehen vs. kognitives Wahrnehmen: Das Verhältnis von Sehen und Wissen bzw. Bild und Sprache Kein Zugriff
  6. 3.6 Kunsthistoriker:innen als „Erbgutverwalter“ und als Forschungsgegenstand Kein Zugriff
  7. 3.7 Die Polarität der Prägung und Manifestation ausdrucksgesättigter Gebärden als Analogie zu Bildprägung und -gedächtnis Kein Zugriff
4. 1. Menschen als „Verstehende Wesen“ Kein Zugriff
  2. 1. 4.1 Das Verstehen von Bildern – das Verhältnis von Kunstgeschichte und Bildwissenschaft: Der Bildbegriff und seine Geschichte Kein Zugriff
  3. Der Bildbegriff Kein Zugriff
  4. 1. 1. 4.2 Scholzʼ kritische Analyse der Theorien des Bildes Kein Zugriff
    2. 4.2.1 Die Ähnlichkeitstheorie: Das Bild als nicht-arbiträres Zeichen und Bildverstehen als das bloße Erfassen von natürlichen Ähnlichkeitsbeziehungen Kein Zugriff
    3. 4.2.2 Illokutionäre Akte: Das Verhältnis von Urbild und Abbild Kein Zugriff
    4. 4.2.3 Die vermeintliche Selbstverständlichkeit von Bildsystemen: Ansätze und Kritik Kein Zugriff
    5. 4.2.4 Bildverstehen als Vergleichen von Eigenschaften: Die Relativität des Ähnlichkeitsurteils Kein Zugriff
    6. 4.2.5 Überlegungen zur Ursächlichkeit der Bildbeziehung: Kausale Bildtheorien Kein Zugriff
    7. 4.2.6 Natürliche und nicht-natürliche Zeichen Kein Zugriff
  5. 1. 1. 4.3.1 Syntaktische Strukturen von Zeichensystemen Kein Zugriff
  6. Syntaktische Disjunktheit: Sprachsysteme Kein Zugriff
  7. 1. 4.3.2 Kritik an Goodmans Theorie, der vermeintlichen Eindeutigkeit der Abgrenzung zwischen verschiedenen Bildsystemen Kein Zugriff
  8. Vergleich syntaktischer und semantischer Eigenschaften: Sprach- und Bildsysteme Kein Zugriff
  9. Syntaktische Differenziertheit vs. syntaktische Dichte Kein Zugriff
  10. Semantische Eigenschaften: Disjunktheit, Differenziertheit, Dichte Kein Zugriff
  11. Systemeigenschaften und ihre Auswirkungen auf die Reproduktion von Systemen Kein Zugriff
  12. Bildsysteme: Die Verbindung syntaktischer und semantischer Dichte Kein Zugriff
  13. Abgrenzung von „Vollbildern“ zu anderen analogen Systemen Kein Zugriff
  14. Eingrenzungskriterien für Bilder von anderen syntaktisch dichten Systemen: Relative Fülle und relative Gedrängtheit Kein Zugriff
  15. 1. 1. 4.4 Das historisch gewachsene Symbolsystem Kein Zugriff
    2. 4.4.1 Der Herstellungszusammenhang des Bildes Kein Zugriff
  16. Konventionen bildlicher Zeichen Kein Zugriff
  17. 1. 4.4.2 Verwendungszusammenhang: Bildhandlungen Kein Zugriff
    2. 4.4.3 Grundzüge einer Gebrauchstheorie des Bildes Kein Zugriff
  18. 1. 4.5 Bildverstehen und Bildkompetenzen Kein Zugriff
    2. 4.6 Panofskys Ansatz als Modifikationsbasis für Scholzʼ Stufenmodell Kein Zugriff
  19. Scholzʼ Stufen des Bildverstehens Kein Zugriff
5. 5 Reflexionspunkt I Kein Zugriff
1. 1. 6.1 Das „erste Leben“ von Jauß: Westermeisers historische Rekonstruktion Kein Zugriff
  2. 6.2 Untersuchung des Wissenschafts- und Schreibstils von Jauß: Der „Fall Jauß“ als Paradigma? Kein Zugriff
  3. 6.3 Ettes Analyse des „zweiten Lebens“ von Jauß: Die Hermeneutik der Verdrängung oder des „Leben-Schreibens“ Kein Zugriff
  4. 6.4 Die Institutionalisierung des Jaußschen Programms der Rezeptionsästhetik: Prozesse des „Akratischen“ und „Enkratischen“ Kein Zugriff
  5. 6.5 Die Ästhetik des „Zeigens und Verbergens“: Kritisch-reflexive Überprüfung als Grundlage wissenschaftlichen Arbeitens Kein Zugriff
2. 1. 1. 7.1.1 Lucien Goldmann Kein Zugriff
    2. 7.1.2 Wichtige Bezugspunkte zwischen Piagets und Goldmanns Denken Kein Zugriff
    3. 7.1.3 Positionen des Strukturalismus Kein Zugriff
    4. 7.1.4 Grundlagen der Rezeptionsästhetik in strukturalistischen und poststrukturalistischen Theorien: Die Diskussion um die Rolle des (Autor-)Subjekts, des Sinns und der Geschichte Kein Zugriff
    5. 7.1.5 Kritik an der Synthese des dialektischen Materialismus und Strukturalismus im Zuge des Positivismusstreits Kein Zugriff
    6. 7.1.6 Die Bedeutung der Historizität und des Subjekts bei Goldmann Kein Zugriff
    7. 7.1.7 Spuren der Forderungen Goldmanns in Bourdieus Methodenreflexion Kein Zugriff
  2. 1. 7.2.1 Die Beziehung der 4. Größe zu ihrer Leserschaft: Über die Verantwortung und das Bewusstsein für die Konstruiertheit des Analysegegenstandes Kein Zugriff
    2. 7.2.2 Die doppelte Beziehung der 4. Größe: Die Beziehung zum Gegenstand und zur Argumentationsgemeinschaft Kein Zugriff
  3. 7.3 Die Frage nach der Funktion von Interpretationen: Die Barthes-Picard-Kontroverse als Debatte um die Rolle der Interpret:innen, der 4. Größe der Tetraktys Kein Zugriff
  4. 1. 1. 7.4.1 Barthesʼ synthetische Schriften: Die hermeneutische Spirale als „Gewebe der Stimmen“ Kein Zugriff
      2. 7.4.2 Der Begriff des Ikonotexts bei Barthes: Das Körperhafte der Geschichte und das Geschichtliche des Körperhaften Kein Zugriff
      3. 7.4.3 Barthesʼ „Geschichtenesser“: Die 4. Größe als Teil der Geschichte Kein Zugriff
3. 1. 8.1 Der Marxismus im wissenschaftlichen Diskurs Kein Zugriff
  2. 1. 8.2.1 Tätigsein als Lebensprinzip Kein Zugriff
    2. 8.2.2 Die Entwicklung des Menschen unter den Bedingungen der doppelten Dialektik: Die Beziehung materieller und geistiger Prozesse Kein Zugriff
    3. 8.2.3 Die Teilung der Arbeit Kein Zugriff
    4. 8.2.4 Marxʼ erkenntniskritische Überlegungen zur Aufgabe von Historiker:innen Kein Zugriff
    5. 8.2.5 Vom Abstrakten zum Konkreten – die geistige Aneignung von Welt als konkreter Prozess: Das dialektische Darstellungsprinzip als Entsprechung der menschlichen Erkenntnisweise Kein Zugriff
  3. 8.3 Zur schriftlichen Materialisation der 4. Größe und Transformation des Analysegenstandes: Arbeit als Vergegenständlichung des Menschen und historischer Indikator Kein Zugriff
  4. 1. 8.4.1 Das Lösen von der Vergangenheit als Bezugsrahmen: Die soziale Revolution des 19. Jahrhunderts Kein Zugriff
  5. 8.5 Kunst und Ästhetik im Werk von Marx und Engels: Die historisch-materialistische Bedingtheit von Produktion, Rezeption und Interpretation Kein Zugriff
  6. 8.6 Die marxistische Theorie und ihre Relevanz für kunstgeschichtliche und -soziologische Betrachtungen: Die Neue Linke Kunstgeschichte Kein Zugriff
4. 9 Reflexionspunkt II Kein Zugriff
5. 1. 1. 10.1.1 Die Historisierung der Rezeptionsästhetik Kein Zugriff
    2. 10.1.2 Der Erfolg der Rezeptionsästhetik als kunstsoziologisches und wissenschaftsimmanentes Phänomen: Kritik an einer Kunst der Eingeweihten und methodischer Mittelweg Kein Zugriff
  2. 1. 10.2.1 Erkenntnis als Negation gewohnter ästhetischer Erfahrung Ende der 1960er Jahre: Kemp und Prange über Präsenz und Abwesenheit der Rezipient:innen im Double Bind der Installationskunst Naumans Kein Zugriff
  3. 1. 10.3.1 Max Imdahls Ikonik – das erkennende Sehen als Horizontverschmelzung der formalistischen und ikonographisch-ikonologischen Methoden Kein Zugriff
    2. 1. Exkurs 1: Nietzsche über die schöpferische Kraft des Widerstreits und Bachtin über die Entfaltung des Sinnpotenzials an der Grenze „zweier Subjekte“ als „Berührung“ Kein Zugriff
      2. Exkurs 2: Benjamin und die frühromantische Philosophie: Kritik als relative Vollendung eines unerschöpflichen Reflexionsprozesses im Medium der Kunst Kein Zugriff
  4. 10.4 Die Struktur des Blicks: Teil und Ganzes als Metapher – Imdahl über Guernica als die „Ineinandergeltung von Kohärenz und Inkohärenz“ Kein Zugriff
  5. 1. 10.5.1 Debatten der 1980er Jahre: Rosenberg, Boehm, Busch und Sauerländer über Kunstgeschichte – Sehen, Hören und Verstehen Kein Zugriff
1. Ausblick Kein Zugriff
Abbildungsverzeichnis Kein Zugriff Seiten 1047 - 1076
Literaturverzeichnis Kein Zugriff Seiten 1077 - 1130
URL-Verzeichnis in zitierter Reihenfolge Kein Zugriff Seiten 1131 - 1138
Danksagung II Kein Zugriff Seiten 1139 - 1139