Heilige List
Doloses Handeln hochmittelalterlicher Bischöfe und Äbte im Spannungsfeld von Weltwirken und Weltflucht- Autor:innen:
- Reihe:
- Religion und Politik, Band 18
- Verlag:
- 08.05.2019
Zusammenfassung
Listiges Handeln wurde im Mittelalter ambivalent bewertet. Christliche Autoren verurteilten zwar grundsätzlich die List, betrachteten aber oft listiges Handeln als löblich oder gar heilig, wenn es einem guten Zweck diente. Diese Studie untersucht auf Grundlage hochmittelalterlicher Bischofs- und Abtsviten Listhandlungen in religiösen wie auch politischen Kontexten, die als legitime und raffinierte Mittel der Konfliktlösung beschrieben werden. Die Viten berichten etwa, wie Bischöfe und Äbte zu essen vortäuschten, Wasser statt Wein tranken und wie sie härene Bußgewänder unter goldenen Kleidern trugen, um ihre Askese zu verbergen. Sie legen dar, warum die heiligen Männer heimlich Almosen gaben, wie sie mit List Scham überwanden, wann sie ambige Sprache verwendeten und wieso sie bedenkenlos Diebstähle begingen. Inwiefern solche Listnarrative dazu dienten, problematische Erinnerungen zu modellieren und bestimmte Makel zu beseitigen, ist ebenfalls Gegenstand dieser Untersuchung.
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Bibliographische Angaben
- Erscheinungsjahr
- 2019
- Erscheinungsdatum
- 08.05.2019
- ISBN-Print
- 978-3-95650-497-6
- ISBN-Online
- 978-3-95650-498-3
- Verlag
- Ergon, Baden-Baden
- Reihe
- Religion und Politik
- Band
- 18
- Sprache
- Deutsch
- Seiten
- 342
- Produkttyp
- Monographie
Inhaltsverzeichnis
- Titelei/Inhaltsverzeichnis Kein Zugriff Seiten 1 - 12
- 1.1 Zur Ambivalenz der List – eine Einführung Kein Zugriff
- 1.2 Methodische Vorbemerkungen Kein Zugriff
- 1.3 Forschungsstand zur List und verwandten Phänomenen Kein Zugriff
- 1.4 Über das Spannungsverhältnis von Weltwirken und Weltflucht für bischöfliches und abbatiales Leben – eine Skizze Kein Zugriff
- 2.1 Simulatio bona, pia fraus, dolus bonus – die erlaubte/verdienstvolle ,Tatlüge‘ Kein Zugriff
- 2.2 Verum tacere – Sprachliche List als Alternative zur Lüge Kein Zugriff
- 3.1 Listige Kandidaten, listige Wähler – oder: Listepisoden als Mittel der Bewältigung problematischer Bischofs- oder Abtserhebungen Kein Zugriff
- 3.2 Benno von Osnabrück, versteckt in einem Altar – eine Listanekdote als Mittel der Bewältigung einer problematischen Entscheidung Kein Zugriff
- 3.3 Die Kriegslist als Mittel der Gewaltvermeidung Kein Zugriff
- 3.4 Fluchten und Fluchtlisten Kein Zugriff
- 3.5 Zusammenfassung Kein Zugriff
- 4.1 Über Konfliktpotentiale asketischer Praktiken – eine einleitende Skizze Kein Zugriff
- 4.2 Skylla oder Charybdis? – Asketen an der Tafel Kein Zugriff
- 4.3 Der Schein trügt – heimliche Kleidungsaskese Kein Zugriff
- 4.4 „Er strebte danach, frommer zu sein als zu scheinen“ – Thomas Becket als dissimulator Kein Zugriff
- 4.5 Der Körper als Verräter – gescheiterte dissimulatio Kein Zugriff
- 4.6 Zusammenfassung Kein Zugriff
- 5.1 Von der Schwierigkeit, barmherzig zu sein Kein Zugriff
- 5.2 Öffentliche und heimliche Barmherzigkeit Kein Zugriff
- 5.3 Verborgene, verkannte Liebe – der barmherzige Anno II. von Köln Kein Zugriff
- 5.4 O beata furta! – Fromme Diebe, heilige Diebe Kein Zugriff
- 5.5 Gnade vor Recht – Die List als Gehilfin der clementia Kein Zugriff
- 5.6 Zusammenfassung Kein Zugriff
- 6.1 Zur Bedeutung und Gefahr des Wunders Kein Zugriff
- 6.2 Der „himmlische Igel“ – Das Wunder als Herausforderung am Beispiel Bernhards von Clairvaux Kein Zugriff
- 6.3 Verheimlichung von Wundern – listig gewirkte Wunder Kein Zugriff
- 6.4 Instrumentalisierte Emotionen – simulierter Zorn, simulierter Scherz Kein Zugriff
- 6.5 Erlistung von Heilungswundern – listige Bitten und der Diebstahl des heilenden Wassers Kein Zugriff
- 6.6 Zusammenfassung Kein Zugriff
- 7. Schlussbemerkungen Kein Zugriff Seiten 283 - 294
- Ungedruckte Quellen Kein Zugriff
- Gedruckte Quellen Kein Zugriff
- 8.2 Literatur Kein Zugriff
- Register Kein Zugriff Seiten 347 - 342





