@article{2022:schnberger:sitzen_f, title = {Sitzen für die Demokratie. Die Plenarsitzung zwischen Debatte und Staffage}, year = {2022}, note = {Alles scheint Routine zu sein. In regelmäßigen Abständen treten Parlamente zu Sitzungen zusammen, debattieren, beschließen Gesetze und verabschieden Beschlüsse. Als anthropologische Universalie treten gerade auch in den Plenarsälen die typischen Begleiterscheinungen aller Sitzungen auf: Wichtigtuerei, Langeweile, Vertagung. Bei näherem Hinsehen ist indes nichts davon selbstverständlich. Das schläfrige Publikum wird daran kurz erinnert, wenn sich plötzlich in der «Tagesschau» im Parlament von Honduras Abgeordnete balgen oder der Mob in Washington das Kapitol stürmt. Man mag sich auch das Urbild aller Militärputsche in Erinnerung rufen, den 18. Brumaire Napoleons im November 1799. General Joachim Murat gebot damals seinen Grenadieren, unter Trommelwirbeln den Rat der Fünfhundert aufzulösen, der in der Orangerie des Schlosses von Saint-Cloud westlich von Paris zusammengetreten war: «Foutez- moi tout ce monde-là dehors.» In diesen Momenten höchster Gefahr wird erst vollauf deutlich: Das eigentliche zivilisatorische Fundament der Demokratie ist die Sitzung.}, journal = {Zeitschrift für Ideengeschichte}, pages = {61--74}, author = {Schönberger, Christoph}, volume = {16}, number = {3} }