Haftmittelfreie, biobasierte Faserverbundwerkstoffe durch UV-unterstützte Grenzflächenvernetzung

Die Leistungsfähigkeit von Faserverbundwerkstoffen (FVW) hängt entscheidend von der Qualität der Faser-Matrix-Haftung ab. Die Grundidee der vorgestellten Arbeiten ist die photoinduzierte Grenzflächenvernetzung mittels UV-Bestrahlung von absorbierenden Viskosefasern durch nicht absorbierende polyolefinische Matrixpolymere. Durch diesen radikalisch getriebenen Prozess entsteht ohne zusätzliche Haftvermittler eine an die Faser gebundene Zwischenschicht, die beim zweiten thermischen Verpressen der Halbzeuge eine innige Verbindung mit der Matrix eingeht. Es wurden Verbesserungen erzielt, die mit dem Einsatz konventioneller petrochemischer Haftvermittler vergleichbar sind. Die besondere Per­spektive liegt hier in der Verwendung industriell hergestellter biobasierter Verstärkungsfasern und im Verzicht auf haftvermittelnde Zusätze, was die Chancen für eine einfachere Rezyklierung eröffnet.