Ekstase in die Tiefe. Zur Figur des Märtyrers in André Malraux’ La Condition humaine

Auf die Frage, was die Kriegs- von der Vorkriegsgeneration trenne, antwortete der spätere Spanienkämpfer, Résistance-Angehörige und französische Kulturminister André Malraux 1927 in seinem Essay D’une jeunesse européenne: «Die europäische Jugend interessiert sich mehr für die Welt, wie sie sein kann, als für die Welt, wie sie ist.» Sie lebe nicht im Schatten des Ersten Weltkriegs, sondern suche aktiv nach neuen Werten. Allerdings, so Malraux, sitze der christliche Stachel tief im europäischen Fleisch, denn «unsere größte Schwäche rührt aus der Notwendigkeit, die Welt auf christlich geprägte Weise wahrnehmen zu müssen, obwohl wir keine Christen mehr sind.» «Seit unsere Kultur jede Hoffnung verloren hat, in den Wissenschaften und im wissenschaftlichen Fortschritt den Sinn der Welt zu finden, ist sie jeden spirituellen Zieles beraubt.»