Ehen in Hoyerswerda

Die Globalisierung scheint ein recht mühsames Unterfangen. So schrieb Justizminister Kurt Wünsche im April 1968 seinem Amtskollegen für Auswärtiges von den profanen Problemen des sozialistischen Rechtsalltags: «Bei dieser Gelegenheit möchte ich nochmals darauf hinweisen, daß uns nur in ganz geringem Umfange Material über die Rechtsordnung, Rechtspflegeorgane und Rechtsprechung der jungen Nationalstaaten zur Verfügung steht. Dieser Umstand […] erschwert den Rechtspflegeorganen der DDR die Arbeit bei der Abwicklung konkreter Rechtsfälle mit Beteiligten dieser Länder.» Aber nicht nur das Wissen, auch die rechtlichen Rahmenbedingungen schienen prekär. Zwar bestünden bilaterale Verträge mit sozialistischen Staaten, schrieb Wünsche weiter, und die Beziehungen zu den westeuropäischen Ländern seien durch das Haager Abkommen zum Zivilprozess geregelt.