Warum gibt es so wenige Juraprofessorinnen? Die „Leaky Pipeline“ aus statistischer Sicht.

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Cover der Ausgabe: RW Rechtswissenschaft Jahrgang 7 (2016), Heft 1
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Zeitschrift für rechtswissenschaftliche Forschung

Jahrgang 7 (2016), Heft 1


Autor:innen:
Verlag
Nomos, Baden-Baden
Erscheinungsjahr
2016
ISSN-Online
2942-3376
ISSN-Print
1868-8098

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Jahrgang 7 (2016), Heft 1

Warum gibt es so wenige Juraprofessorinnen? Die „Leaky Pipeline“ aus statistischer Sicht.


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1868-8098
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2942-3376


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Die Zahl der Jurastudentinnen in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten sprunghaft gestiegen und liegt seit den frühen 2000er Jahren über 50 %. In den 1960er Jahren waren es nur ca. 10 %. Der Anteil von Frauen auf juristischen Lehrstühlen hat nur langsam zugenommen - in keiner Weise proportional zur Zahl der Studentinnen. Er liegt gegenwärtig bei 16 %. Es gibt also keinen „Trickle-up“ Effekt. Auch im europäischen Vergleich rangiert Deutschland weit unten. Warum lehren also so wenige Frauen in der Rechtswissenschaft an deutschen Fakultäten? Der Artikel versucht eine Antwort anhand der vorliegenden Daten zu geben. Es wird die Ausbildung an Jurafakultäten im Vergleich zu anderen Studienfächern dargestellt. Dabei erfolgt ein genauerer Blick auf die Geschlechterzahlen bei juristischen Prüfungen: erste juristische Prüfung, 2. Staatsexamen, Promotion und Habilitation. Anschließend wird der Karriereweg von Frauen und Männern in der Rechtswissenschaft statistisch nachgezeichnet. Insbesondere Übergangsquoten und Kohortenanalysen geben Aufschluss, wann und in welchem Umfang Frauen und Männer im Laufe der wissenschaftlichen Qualifikation aus der Wissenschaft ausscheiden.

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