Rückkehr nach Reims. Was 1148 nicht dahintersteckte
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Bibliographische Infos

Zeitschrift für Ideengeschichte
Jahrgang 16 (2022), Heft 3
- Autor:innen:
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- Verlag
- C.H.BECK Literatur - Sachbuch - Wissenschaft, München
- Erscheinungsjahr
- 2022
- ISSN-Online
- 1863-8937
- ISSN-Print
- 1863-8937
Kapitelinformationen
Jahrgang 16 (2022), Heft 3
Rückkehr nach Reims. Was 1148 nicht dahintersteckte
- Autor:innen:
- ISSN-Print
- 1863-8937
- ISSN-Online
- 1863-8937
- Kapitelvorschau:
Der 1158 gestorbene Bischof Otto von Freising steht uns in erster Linie als Geschichtsschreiber vor Augen, als Verfasser zweier Werke, die das menschliche Treiben einem gelehrten, auf philosophische Abstraktion zielenden Zugriff unterziehen sollten.Wissenschaftliche Geschichtsschreibung, das war nach den Begriffen
der Zeit eigentlich ein hölzernes Eisen, denn menschliches Treiben ist bunt und unberechenbar, und von Wissenschaft verlangte man, dass sie Kategorien und Verallgemeinerungen erarbeitete. Die Verantwortung, die man sich damit aufbürdet, scheint Otto bedrückt zu haben, insbesondere dann, als er seinen Tod kommen spürte. Doch obwohl er Zeuge strahlender politischer Momente wie schlimmer militärischer Niederlagen gewesen war, setzte er die Vertrauten an seinem Sterbebett ausgerechnet darauf an, seine Schilderung der Umstände zu überprüfen, die sich während einer dreitägigen Sitzung in Reims in den letzten Märztagen des Jahres 1148 zugetragen hatten, einer Sitzung, an der er gar nicht selbst teilgenommen hatte und bei der es eigentlich um nichts gegangen war als um eine Reihe von Lehrsätzen zur Trinität..