AL, N° 305, Fn 351. Ein Vermerk aus dem Vatikan über die Freude der Liebe
Inhaltsverzeichnis
Bibliographische Infos

Zeitschrift für Ideengeschichte
Jahrgang 17 (2023), Heft 1
- Autor:innen:
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- Verlag
- C.H.BECK Literatur - Sachbuch - Wissenschaft, München
- Erscheinungsjahr
- 2023
- ISSN-Online
- 1863-8937
- ISSN-Print
- 1863-8937
Kapitelinformationen
Jahrgang 17 (2023), Heft 1
AL, N° 305, Fn 351. Ein Vermerk aus dem Vatikan über die Freude der Liebe
- Autor:innen:
- ISSN-Print
- 1863-8937
- ISSN-Online
- 1863-8937
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Die Päpste setzen in Ausübung ihres Lehramtes nicht nur andere, sondern auch sich selbst unter Druck. Das Joch, das sie sich auferlegen, heißt: Kontinuität. Je mehr die Dogmengeschichte ab Mitte des 18. Jahrhunderts – der Begriff wurde vermutlich 1747 von dem Aufklärungstheologen Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem geprägt – zeigte, welche Wandlungen die christliche Glaubenslehre seit ihren Anfängen durchlaufen hatte, und je mehr der liberale Katholizismus des 19. Jahrhunderts Reformen verlangte, desto mehr bestanden die Päpste darauf, dass Kontinuität durch alle Zeiten hindurch ein Wesensmerkmal der wahren Lehre sei. Pius IX. konzedierte zwar, dass es einen im Fortgang der Zeit anfallenden Zuwachs der kirchenamtlich vorgelegten Doktrin gebe. Eine andere Position dieses Papstes wäre auch überraschend gewesen, schließlich war er es, der das Dogma von der Unbefleckten Empfängnis Mariens verkündete.