Mikrobiell kontaminierte Kühlschmierstoffe – Update zu Auslösern und Diagnostik der Maschinenarbeiterlunge/Microbial Contamination in Metalworking Fluids – An Update on Triggers and Diagnostics of Machine Operator‘s Lung

Proteine aus mikrobiell kontaminierten Kühlschmierstoffen (KSS) können eine Maschinenarbeiterlunge verursachen. Dabei handelt es sich um eine exogen allergische Alveolitis (EAA), eine immunologisch vermittelte Erkrankung der unteren Atemwege. Für die Diagnose der akuten EAA müssen fünf Kriterien erfüllt sein. Dazu gehört die Bestimmung von spezifischen Antikörpern der Immunglobulin-Klasse G (IgG). Da kommerzielle bakterielle Antigene für die IgG-Testung bei Verdacht auf Maschinenarbeiterlunge fehlen, wurde im Rahmen eines Kooperationsprojekts ein standardisiertes IgG-Testpanel für eine Verbesserung der Diagnostik entwickelt. Erhöhte IgG-Konzentrationen in Seren von Beschäftigten mit einem Verdacht auf Maschinenarbeiterlunge zeigten sich gegen die Bakterien Pseudomonas alcaliphila, Pseudomonas oleovorans, Pseudomonas spec. und Mycobacterium immunogenum. Auch Schimmelpilze aus den Gattungen Aureobasidium, Fusarium, Aspergillus und Penicillium wurden als relevante Antigene identifiziert. Mit standardisierten Antigenextrakten, die aus den Mikroorganismen hergestellt wurden, ist eine gezielte IgG-Antigenuntersuchung möglich. Bei negativen serologischen Befunden können individuelle KSS-Proben zusätzlich analysiert werden. Die spezifische IgG-Bestimmung gegen die mikrobiellen Antigene dient als zentrales Bindeglied zwischen Exposition und Erkrankung und kann dazu beitragen, die Maschinenarbeiterlunge frühzeitig zu erkennen und wirksam zu behandeln.