Nachhaltigkeit sichtbar machen

Nachhaltigkeit gehört heute zu den stärksten Triebkräften im Produktdesign – doch genau hier verbirgt sich ein Paradox. Je besser Designer nachhaltige Kunststoffe, biobasierte Materialien oder recycelte Oberflächen einsetzen, desto unsichtbarer wird oft die eigentliche Leistung. Wenn die „grüne“ Variante genauso aussieht wie das Original aus konventionellem Kunststoff, bleibt die Geschichte der Ressourcenschonung im Verborgenen. Erste Marken wie Microsoft, Steelcase oder Volvo haben bereits den Mut, Imperfektionen und Spuren der Materialherkunft zum Teil ihrer Designsprache zu machen – und dafür Auszeichnungen zu gewinnen. Die Herausforderung für Designer besteht darin, neue Standards von Schönheit, Qualität und Luxus zu entwickeln, die nicht mehr ausschließlich an Perfektion gemessen werden, sondern an Transparenz, Materialehrlichkeit und Innovationskraft. Genau diesen Fragen widmen sich die Material Design Tours auf der K 2025: Sie geben Einblick in zukunftsweisende Lösungen, die zeigen, wie Designqualität und Nachhaltigkeit zu einer neuen, begehrenswerten Ästhetik verschmelzen können.